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SWÖ Kollektivvertragsverhandlungen erfolgreich abgeschlossen

Sicherheit und Stabilität in Krisenzeiten

DANKE für deine Unterstützung bei den heurigen Kollektivvertragsverhandlungen für die 125.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich. Wir konnten trotz Corona-Krise einen guten Kollektivvertragsabschluss erzielen.

Der Abschluss im Detail:

1.2.2020: Erhöhung der KV-Tabelle, Ist-Gehälter, der „alten Gehalts- bzw. Lohntabellen”, Zulagen und Zuschläge sowie sonstiger Entgeltbestimmungen (TMA, Lehrlinge etc.) um 2,7 %.

Alle Beschäftigten, die im Zeitraum von 16.3.2020 bis 30.6.2020 in unmittelbaren persönlichen Kundenkontakt stehen bzw. gestanden sind, erhalten eine Zulage von pauschal 500 Euro. Die Sozialpartner werden mit Nachdruck dafür eintreten, dass die Zulage steuerfrei ausbezahlt wird.

1.1.2021: Erhöhung der KV-Tabelle, Ist-Gehälter, der „alten Gehalts- bzw. Lohntabellen”, Zulagen und Zuschläge sowie sonstiger Entgeltbestimmungen (TMA, Lehrlinge etc.) um die durchschnittliche Inflationsrate von November 2019 bis Oktober 2020 plus 0,6 %.

1.1.2022: Reduktion der kollektivvertraglichen Normalarbeitszeit von 38 auf 37 Wochenstunden. Für MitarbeiterInnen, die bereits jetzt nicht mehr als 37 Wochenstunden arbeiten, ändert sich an der vertraglichen Wochenarbeitszeit nichts, die Arbeitszeitverkürzung wirkt sich für sie in einer Entgelterhöhung von 2,7 % aus. Sonstige betragsmäßig festgelegte oder vereinbarte Entgelte (Zulagen und Zuschläge): +2,7 %

Der Mehrarbeitszuschlag für die 38./39./und 40.Stunde beträgt ab 1.1.2022 33 %.

Es wird möglich, Mehrarbeitszuschläge für Teilzeitbeschäftigte bei einem Durchrechnungszeitraum von 6 Monaten gleich wie Vollzeitbeschäftigte zu behandeln.

Die Mehrzahl der Arbeitgeberforderungen nach längeren Durchrechnungszeiträumen, kürzeren Ruhezeiten, Mitnahme von Minusstunden, Erhöhung der Pufferstunden, Verlängerung der Durchrechnungszeiträume ohne Betriebsrat konnten erfolgreich abgewehrt werden.

Die nächsten Kollektivvertragsverhandlungen werden dann im Herbst 2022 für das Jahr 2023 stattfinden. Die Verhandlungspause wird für eine grundlegende Überarbeitung des Kollektivvertrages genutzt. Ebenso wollen wir gemeinsam mit den Arbeitgebern für die Attraktivierung der Branche arbeiten und uns für Maßnahmen zur Linderung des Fachkräftemangels einsetzen.

Es ist uns gelungen, einen ersten Schritt in Richtung generelle Arbeitszeitverkürzung durchzusetzen. Mit der 37-Stunden-Woche ist die Sozialwirtschaft damit eine Vorreiterbranche, was Arbeitszeitverkürzung betrifft. Wir bleiben aber bei unserer Forderung nach einer 35-Stunden-Woche.

Unser Dank gilt dir und den tausenden Beschäftigten, die sich an den Streiks und Maßnahmen beteiligt haben und ohne die dieser Abschluss nicht zustande gekommen wäre.

Verhandlungsverlauf

26.3.2020 - KV-Verhandlungen vorerst ausgesetzt, Gewerkschaften erwarten schriftliches Angebot

Arbeitszeitverkürzung bleibt das Ziel

Aufgrund der herausfordernden Situation rund um die Ausbreitung des Corona-Virus werden die für 26. März geplanten Kollektivvertragsverhandlungen für die 125.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich (Sozialwirtschaft, SWÖ) vorerst ausgesetzt. Die Gewerkschaften erwarten sich aus Wertschätzung für die gerade jetzt schwierige Arbeit ein akzeptables Angebot der Arbeitgeber in schriftlicher Form.

„Gerade jetzt leisten die Beschäftigten im Pflege- und Sozialbereich Unglaubliches. Sie sind die Leistungsträgerinnen und Leistungsträger, die Österreich am Laufen halten. Dass momentan keine Verhandlungen oder Streiks stattfinden können, ist klar. Trotzdem erwarten wir uns ein Angebot der Arbeitgeber, das dem Wunsch der Beschäftigten nach Arbeitszeitverkürzung Rechnung trägt“, sagt Eva Scherz, Verhandlerin für die Gewerkschaft GPA-djp.

„Die Corona-Krise zeigt die Wichtigkeit der Sozialberufe auf: Ob Pflegekräfte im stationären und mobilen Bereich, Kinderbetreuerinnen und Kinderbetreuer oder Beschäftigte in der Behindertenbetreuung, der vollen Erziehung oder dem psychosozialen Bereich– diese Menschen haben sich Respekt und Wertschätzung für ihren Einsatz verdient. Diese Wertschätzung erwarten wir uns in Form einer Arbeitszeitverkürzung“, so Michaela Guglberger, Verhandlerin für die Gewerkschaft vida.

Die Verhandlungen waren zuletzt in der bereits siebten Runde ergebnislos unterbrochen worden.

Über Unterstützung freuen wir uns!

Um die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft zu unterstützen, kann man die Petition der GPA-djp unterschreiben.

03.03.2020 - 7. Kollektivvertragsverhandlung SWÖ ergebnislos unterbrochen

Angebot der Arbeitgeber war unzureichend

Kurz nach Mitternacht wurde die 7. Verhandlungsrunde der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) ohne Ergebnis unterbrochen. Die Warnstreiks in den Betrieben und die Aktionen in den Regionen zeigten eine erste Wirkung. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Verhandlungsrunden, ließen sich die Arbeitgeber auf unsere Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung ein. Ihr Verhandlungsspielraum war jedoch lediglich eine Reduktion der Normalarbeitszeit auf 37 Wochenstunden, im Gegenzug gab es eine Reihe von arbeitnehmerfeindlichen, rahmenrechtlichen Forderungen, wie zB die Verlängerung von Durchrechnungszeiträumen und die Verkürzung von Ruhezeiten.

Das Angebot der Arbeitgeber im Detail:

2020: Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,7 %

2021: Arbeitszeitverkürzung auf 37 Stunden

2022: Lohn- und Gehaltserhöhung von Inflationsrate (VPI) + 0,6 %

2023: Option: im Juni 2022 wird verhandelt, ob es eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,4 % oder eine Arbeitszeitverkürzung von einer halben Stunde + 1 % geben wird.

Die ArbeitnehmervertreterInnen haben dieses Angebot zurückgewiesen! Wir bleiben bei unserer Forderung nach einer 35-Stunden-Woche und sind weiterhin bereit über einen Stufenplan zu verhandeln.

Aus diesem Grund rufen die Gewerkschaften GPA-djp und vida zu österreichweiten Streiks im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich auf, um den Druck weiter zu erhöhen.

Am 10. März werden in Wien, Linz und Graz Demonstrationen stattfinden.

Die nächste Verhandlung für die 125.000 Beschäftigten ist für den 26. März 2020 im ÖGB geplant. Bis dahin wollen die Arbeitgeber mit den Fördergebern reden.

Fotos der Demos und Streiks finden Sie hier: https://www.flickr.com/photos/gpadjp/albums/72157712983278747

17.02.2020 - Sechste Verhandlungsrunde ergebnislos unterbrochen!

Gewerkschaften GPA-djp und vida fordern weiter 35-Stunden-Woche

Die SWÖ Kollektivvertragsverhandlungen wurden am 17.02.2020 leider ergebnislos unterbrochen. 
Wir haben versucht die Forderung nach der Arbeitszeitverkürzung mit den Arbeitgebern verhandelbar zu machen und haben folgenden Etappenplan vorgeschlagen:

2020      Gehaltserhöhung            2,5%
2021      Arbeitszeitverkürzung von 1,5 Stunden und  Abgeltung der Inflationsrate
2022      Gehaltserhöhung in der Höhe des Eineinhalbfachen der Inflationsrate
2023      Arbeitszeitverkürzung von 1,5 Stunden und Abgeltung der Inflationsrate

Mit dieser Forderung wollen wir folgendes erreichen:

  • für Vollzeitbeschäftigte mehr Freizeit. Mehr Zeit, um die Akkus wieder aufzuladen, mehr Zeit für Familie und Freizeitgestaltung.
  • für Teilzeitbeschäftigte ein höheres Gehalt. Das heißt gleich viele Stunden arbeiten, jedoch mehr Gehalt dafür bekommen.

Als Reaktion haben uns die Arbeitgeber mittgeteilt, dass sie über unsere Forderung nach einer generellen Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden Wochen nicht verhandeln wollen, jedoch zu einer Verbesserung der Arbeitsrahmenbedingungen bereit sind. Leider ist den Arbeitgebern dazu nur eine Lohn- und Gehaltserhöhung eingefallen:
2020      Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,7% mit 01.03.2020 (was eigentlich nur 2,475% bedeutet)
2021      Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,7% mit 01.02.2021.

Das Angebot beinhaltet keine generelle Arbeitszeitverkürzung. Uns geht es darum, die Arbeitsbedingungen auf Dauer zu verbessern. Eine reine Lohn- und Gehaltserhöhung bringt keinen Systemwechsel für die Beschäftigten. Die Arbeitszeitverkürzung hat in unserer Branche in Form von Teilzeitbeschäftigung bereits stattgefunden. Die Kosten dafür tragen die Beschäftigten ganz alleine.

Seitens der Arbeitgeber wird immer behauptet, dass wir einen generellen Fachkräftemangel haben. Dies stimmt einfach nicht. Vielmehr haben wir ein großes Fachkräftepotential in Form von Teilzeitbeschäftigung. Ein Beschäftigungsausmaß von 50% bedeutet auch, dass 50% der Arbeitskraft nicht eingesetzt wird. Auch die Registrierung der Gesundheitsberufe hat gezeigt, dass sich im Bereich der Pflege ca. 40.000 Menschen registriert haben, jedoch den Beruf NICHT ausüben. Es wäre an der Zeit sich mit der Frage zu beschäftigen, warum diese Menschen den Beruf bereits verlassen haben?

Uns ist bewusst, dass die Arbeitszeitverkürzung ein sehr mutiger Schritt ist. Wir sind jedoch zu tiefst überzeugt, dass es Mut braucht, um sich den Herausforderungen der Branche zu stellen. Wir bleiben dran.  

Aus diesem Grund werden wir unsere gewerkschaftlichen Maßnahmen in den nächsten Tagen verstärken. Bis zum nächsten Verhandlungstermin am 02.03.2020 werden in ganz Österreich Aktionen, Warnstreiks und Streiks stattfinden.

10.02.2020 - Fünfte Verhandlungsrunde ergebnislos unterbrochen!

Gewerkschaften GPA-djp und vida fordern weiter 35-Stunden-Woche

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die 125.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich (Sozialwirtschaft Österreich, SWÖ) wurden am späten Montagabend nach 13 Stunden erneut ergebnislos unterbrochen. Die Arbeitgeber verweigern nach wie vor grundsätzlich das Gespräch über die Gewerkschaftsforderung nach der Einführung einer 35-Stunden-Woche bei vollem Lohn- und Personalausgleich.

Bereits zu Beginn stellten die Arbeitgeber klar, dass es keine generelle Arbeitszeitverkürzung geben kann, weil dies in vielen Betrieben nicht umsetzbar sei. Die Arbeitgeber haben dabei drei „Suchfelder“ vorgestellt, die sie mit uns verhandeln wollen. Erstens eine Lohn- und Gehaltserhöhung für das Jahr 2020, zweitens Lösungsmöglichkeiten für bestehende Probleme abseits der Arbeitszeitverkürzung und drittens Bereiche auszunehmen, wo eine Arbeitszeitverkürzung keinesfalls möglich sei.

Wir haben unsererseits die Machbarkeit der Arbeitszeitverkürzung anhand realer betrieblicher Beispiele eingebracht, die sowohl den Non-Profit als auch den Profitsektor betreffen. Weiters haben wir Beispiele aus unterschiedlichen Bundesländern, Bereichen und Betrieben eingebracht, wo sich auch Arbeitgeber eine Arbeitszeitverkürzung vorstellen können.

Interessanterweise wurde das Scheitern der Verhandlungen schon am frühen Nachmittag von einem Arbeitgeber der Presse avisiert, dieser Arbeitgeber scheint ein einfaches Rezept zur Lösung der Personalnot in seinem Betrieb gefunden zu haben:

https://kurier.at/wirtschaft/senecura-holt-pflegepersonal-aus-marokko/400750341

Danach wurde ein Konzept vorgelegt, bei dem sich die ArbeitnehmerInnen eine Stunde Arbeitszeitverkürzung selbst erkaufen können, allerdings nur dann, wenn es der Betrieb zulässt und eine Betriebsvereinbarung zustande kommt. Ansonsten gab es das Angebot für eine Lohn- und Gehaltserhöhung für das Jahr 2020 von 2,35 % und für das Jahr 2021 von 2,703 % (das entspricht dem Gegenwert von einer Stunde Arbeitszeitverkürzung).

Wir haben darauf hingewiesen, dass es bereits in der dritten Runde konstruktive Gespräche über eine mögliche Etappenlösung gab, und wir das Angebot der Arbeitgeber als Gesprächsverweigerung zu unserer Forderung sehen.

Wir haben daher die Verhandlungen kurz vor Mitternacht unterbrochen.

Der nächste Verhandlungstermin wurde für Montag, den 17. Februar vereinbart.

29.01.2020 - 4. Verhandlungsrunde unterbrochen

Streikvorbereitungen werden getroffen, 35-Stunden-Forderung bleibt aufrecht

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die 125.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich (Sozialwirtschaft Österreich, SWÖ) wurden am Mittwoch, den 29.01.2020, in den Abendstunden ergebnislos unterbrochen. Grund dafür war die Gesprächsverweigerung der Arbeitgeber bezüglich der Forderung der Gewerkschaften GPA-djp und vida nach der Einführung einer 35-Stunden-Woche bei vollem Gehalts- und Personalausgleich.

Gesprächsverweigerung der Arbeitgeber

"Die Arbeitgeber betreiben völlige Gesprächsverweigerung, wenn es um die 35-Stunden-Woche geht. Wir werden daher die kommende Woche dazu nutzen, die Betriebe darauf vorzubereiten, unmittelbar nach der nächsten Verhandlungsrunde am 10. Februar in Warnstreiks zu treten. Bereits morgen werden wir den ÖGB um die Streikfreigabe ersuchen", so Eva Scherz, Verhandlerin für die Gewerkschaft GPA-djp. Sie ergänzt: „Darüber hinaus werden in allen Bundesländern im öffentlichen Raum Kundgebungen oder Aktionen stattfinden.“ 

Kundgebung am 5. Februar am Stephansplatz

In Wien wird am 5. Februar am Stephansplatz eine Kundgebung stattfinden. Michaela Guglberger, Verhandlerin für die Gewerkschaft vida erklärt: "Die 35-Stunden-Woche ist einzige Forderung der Gewerkschaften. Wir wissen aus den Betriebsversammlungen letzte Woche, dass die Beschäftigten zu hundert Prozent hinter unserer Forderung stehen und bereit sind, für diese vehement einzutreten. Wenn die Arbeitgeber den Pflegenotstand bekämpfen wollen, täten sie gut daran, die Branche zu attraktivieren. Die 35-Stunden-Woche ist das richtige Mittel dazu."

15.01.2020 - 3. Verhandlung SWÖ zur 35-Stunden-Woche

Dritte Verhandlungsrunde ergebnislos unterbrochen

Am Mittwoch wurde die dritte Verhandlungsrunde für die 125.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich (Sozialwirtschaft Österreich) nach 11 Stunden ergebnislos unterbrochen.

Im Zentrum der Verhandlungen stand unsere Forderung nach einer 35-Stunden-Woche bei gleichbleibenden Lohn und Gehalt sowie vollem Personalausgleich. Für Teilzeitbeschäftigte entspricht eine solche Arbeitszeitverkürzung einer Gehaltserhöhung von + 8,6 Prozent.

Reaktionen der Arbeitgeber

Die Arbeitgeber der Sozialwirtschaft Österreich tun sich mit einer Verkürzung der Arbeitszeit auf 35 Stunden nach wie vor sehr schwer. Heute wurde in intensiven, konstruktiven Gesprächen versucht die Forderung der ArbeitnehmerInnen und der Arbeitgeber besprechbar zu machen. Eine Möglichkeit könnte ein Gesamtpaket sein, dass die Vorstellungen von beiden Seiten berücksichtigt. Von Seiten der Arbeitgeber erscheint es allerdings unrealistisch die Arbeitszeitverkürzung mit 1. Februar einzuführen und dies in einem einzigen Schritt. Sie fordern nach wie vor mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung, wie zB längere Durchrechnungszeiträume.

Hier gibt es nach wie vor unterschiedliche Sichtweisen über den Personalmangel, da in unserer Branche 70 % Beschäftigte Teilzeit arbeiten, der höchste Wert in Österreich überhaupt. Die GPA-djp ist in diesem Zusammenhang der Meinung, dass ein Personalausgleich gemeinsam mit den Betriebsräten auf betrieblicher Ebene möglich ist.

Ab nächster Woche finden Betriebsversammlungen statt, um die Beschäftigten über den Verhandlungsstand zu informieren, weitere Aktionen sind in den Bundesländern in Planung. Infos dazu gibt es gesondert aus dem jeweiligen Bundesland.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 29. Jänner statt.

5.12.2019 - 1. Verhandlung zur 35-Stunden-Woche

Konstruktives und freundliches Gesprächsklima bei erster Verhandlungsrunde

Heute, Donnerstag, den 05. Dezember 2019 haben die Gewerkschaften GPA-djp und vida die Verhandlungen  für die 125.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich (Sozialwirtschaft Österreich – SWÖ) begonnen. Einzige Forderung der ArbeitnehmerInnen ist die Einführung einer 35-Stunden-Woche bei vollem Personalausgleich, sowie gleichbleibendem Lohn und Gehalt.

Die erste Verhandlungsrunde war  von einem konstruktiven und freundlichen Gesprächsklima und einer offenen Diskussion zu den Forderungen von beiden Seiten geprägt.

Bedenken der Arbeitgeber bei Arbeitszeitverkürzung

Bei der Forderung der Gewerkschaften nach einer Arbeitszeitverkürzung bringt die Arbeitgeberseite nach wie vor Bedenken ein. So ist etwa die Frage der Finanzierung durch die Fördergeber nicht geklärt. Viele Arbeitgeber fragen sich, wie die innerbetriebliche Umsetzung einer Arbeitszeitverkürzung in Kombination mit der derzeit angespannten Personalsituation funktionieren kann. Weiters bringen die Arbeitgeber ein, dass eine Arbeitszeitverkürzung bis zum Geltungsbeginn im Februar wohl kaum möglich sein wird. Die Arbeitgeber weisen darauf hin, dass der private Gesundheits- und Sozialbereich unterschiedliche Bereiche abdeckt, die von einer Arbeitszeitverkürzung ungleich betroffen sind (z.B. Kinder-/Jugendwohlfahrt/ Behindertenbereich/ Arbeitsmarktpolitischer Bereich / Pflege und Betreuung).

Außerdem gibt es noch viele Detailfragen an die Gewerkschaften. Etwa welche Regeln für MitarbeiterInnen, die nicht in den Kollektivvertrag optiert sind, gelten sollen. Der Personalausgleich war ein Schwerpunktthema. Vor allem kleine Betriebe haben größere Probleme die Personalsituation zu lösen.

Forderungen der Arbeitgeber kritisch hinterfragt

Nach einer ausführlichen Diskussion zum Thema Arbeitszeitverkürzung wurden auch die Arbeitgeberforderungen kritisch hinterfragt. Diese stellen ihre Forderungen vor allem unter das Motto "mehr Flexibilität" für individuelle Arbeitszeitgestaltung. Damit  meinen sie grundsätzlich längere Durchrechnungszeiträume, Übertragung von Minusstunden und die Verkürzung von Ruhezeiten.

Der nächste Verhandlungstermin ist der 15. Jänner 2020.

27.11.2019 - KV SWÖ: Sozialbereich - Gewerkschaften übergeben Forderung an Arbeitgeber

35-Stunden-Woche für 125.000 Beschäftigte gefordert

Heute, Freitag, haben die Gewerkschaften GPA-djp und vida die Forderung der 125.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich (Sozialwirtschaft Österreich – SWÖ) an die Arbeitgeber übergeben. Einzige Forderung ist die Einführung einer 35-Stunden-Woche bei vollem Personalausgleich, sowie gleichbleibendem Lohn und Gehalt.

„Die Beschäftigten im Sozialbereich leisten emotionale und körperliche Schwerstarbeit. Wir fordern die 35-Stunden-Woche, um die Arbeitsbedingungen in Bereichen wie Pflege und Betreuung zu verbessern“, erklärt GPA-djp-Chefverhandlerin Eva Scherz.

vida-Chefverhandlerin Michaela Guglberger ergänzt: „Es gilt den Pflegenotstand zu bekämpfen. Wer mehr Menschen in Pflege- und Betreuungsberufen haben will, muss diese Berufe attraktivieren.“

Von der Einführung einer 35-Stunden-Woche profitieren sowohl Vollzeit-Beschäftigte durch umgerechnet 18 Tage mehr Freizeit im Jahr, als auch Teilzeit-Beschäftigte durch eine automatische Gehaltserhöhung von 8,6 Prozent, weil sich die Berechnungsbasis von momentan 38 auf 35 Stunden ändert und bei gleichem Gehalt der Stundenlohn steigt.

Im November haben die Gewerkschaften bereits in den Betrieben über die Vorteile einer 35-Stunden-Woche informiert und enormen Zuspruch bekommen.

Auf www.35stunden.at kann der persönliche Vorteil ausgerechnet werden.