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Globalrunde Finance: Rund 600 Bankangestellte kämpfen für fairen Gehaltsabschluss

Weitere Aktionen in den Bundesländern - nächste Verhandlung am 29. März

Erwin Schuh

Rund 600 Bankangestellte aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland forderten am 21. März am Erste Campus in Wien eine faire Gehaltserhöhung ohne Einschleifregelung. Weitere Aktionen fanden in Linz und Innsbruck statt, in Graz, Klagenfurt und Salzburg wird am 22. März demonstriert. Die nächste Verhandlungsrunde ist am 29. März.

Bilder von der Aktion am Erste Campus

„Wir wissen, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, aber die explodierende Arbeitsbelastung in unserer Branche muss fair abgegolten werden“, fordert Adolf Lehner, Zentralbetriebsratsvorsitzender der Bank Austria und Mitglied des Verhandlungsteams der ArbeitnehmerInnen bei der heutigen Kundgebung: „Wenn es auch bei der nächsten Verhandlung keinen Abschluss gibt, werden wir zeigen, dass auch die Bankangestellten richtig kämpfen können.“

"Wenn es auch bei der nächsten Verhandlung keinen Abschluss gibt, werden wir zeigen, dass auch die Bankangestellten richtig kämpfen können", kündigt Adolf Lehner, Zentralbetriebsratsvorsitzender der Bank Austria, an.
Adolf Lehner, Bank Austria

Lineare Erhöhung für alle Beschäftigte

„Wir fordern eine lineare Gehaltserhöhung für alle Beschäftigten. Die Einschleifregelung war ein Instrument der Krise und ist angesichts der stabilen Ergebnisse der Branche nicht mehr gerechtfertigt. Schließlich gibt es auch bei den Managergehältern und Dividenden keine Deckelung“, betont Ingrid Streibel-Zarfl, Zentralbetriebsratsvorsitzende der Bawag PSK.

"Wir fordern eine lineare Gehaltserhöhung für alle Beschäftigten", betont Ingrid Streibel-Zarfl, Zentralbetriebsratsvorsitzende der Bawag PSK.
Ingrid Streibel-Zarfl, Bawag PSK

Bilder von den Aktionen aus den Bundesländern

„Wir haben einige tausende Beschäftigte weniger, während gleichzeitig die Anforderungen und Vorgaben steigen. Die Leistungen und die Produktivität einfach so zur Seite zu wischen, ist unerhört!“, schließt Ilse Fetik, Betriebsratsvorsitzende der Erste Bank, an.

 "Die Leistungen und die Produktivität einfach so zur Seite zu wischen, ist unerhört!“, schließt Ilse Fetik, Betriebsratsvorsitzende der Erste Bank, an.
Ilse Fetik, Erste Bank

Strukturkrise nicht durch Kollektivvertragsabschluss lösbar

Dazu heißt es in der einstimmig beschlossen Resolution der heutigen Versammlung:  "Branchenspezifische Strukturkrisen werden nicht durch einen „niedrigen“ Kollektivvertragsabschluss gelöst, sondern es braucht konkrete Maßnahmen, die eine nachhaltige Neuausrichtung der gesamten Branche sichern."

Die bisherigen drei Verhandlungsrunden für die etwa 75.000  Beschäftigten des Finanzbereiches brachte keine Einigung. Zuletzt hatten die Arbeitgeber eine Erhöhung 0,8 Prozent plus 6,5 Euro geboten, was durchschnittlich 1,03 Prozent entspricht, allerdings mit einer Einschleifregelung von 0,2 Prozent Plus für Gehaltsbestandteile über dem Kollektivvertrag. Die ArbeitnehmerInnen fordern eine Gehaltserhöhung in der Brandbreite der Kollektivvertragsabschlüsse der vergangenen Monate. Sollte es bei der vierten Verhandlungsrunde am 29. März keine Einigung geben, sind weitere Protestmaßnahmen geplant.

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