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Plus 2,5 % mehr Lohn und Gehalt für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft (SWÖ) - 2018

​​Früher mehr Urlaub, Verbesserungen für Lehrlinge und Pflegeberufe

Die vielen Aktionen, Betriebsversammlungen, Unterschriften(listen), Solidaritätsbekundungen und Streiks haben dazu geführt, dass wir heute in den Nachtstunden einen Kollektivvertragsabschluss für die rund 100.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft erreichen konnten. In der sechsten Verhandlungsrunde haben sich die GPA-djp und die Gewerkschaft vida mit den Arbeitgebern auf eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,5 % geeinigt.

​Die Erhöhung von 2,5 % gilt für:​

  • die Kollektivvertragslöhne und -gehälter jedoch mindestens 48 Euro
  • die Ist-Löhne und Ist-Gehälter
  • die Alt-Gehaltssysteme jedoch maximal 75 Euro
  • alle Zulagen und Zuschläge
  • für TransitmitarbeiterInnen

Diese ergibt eine Erhöhung in den unteren Gehaltsgruppen von über 3 %, durchschnittlich konnte eine Gehaltserhöhung von 2,55 % erreicht werden.

​​Verbesserungen für Lehrlinge

Für Lehrlinge konnten wir zusätzlich zur Erhöhung von 2,5 % eine Erhöhung von 100,- Euro in jedem Lehrjahr erreichen.

Früher mehr Urlaub

Alle Beschäftigten die bereits 5 Jahre im Betrieb sind, erhalten einen zusätzlichen Arbeitstag als Urlaubstag.

Verbesserungen für Pflegeberufe

Besonders freut es uns, dass wir für die Pflegeberufe Verbesserungen erreichen konnten.

Die PflegeassistentInnen erhalten mit 1. Oktober 2018 zusätzlich 20,- Euro, und mit 1. Oktober 2019 weitere 10,- Euro monatlich.

Die PflegefachassistentInnen werden in die Verwendungsgruppe 6 eingestuft und erhalten mit 1. Oktober 2018 zusätzlich 30,- Euro, und mit 1. Oktober 2019 weitere 30,- Euro monatlich.

Die Diplomierten KrankenpflegerInnen erhalten mit 1. Oktober 2018 zusätzlich 50,- Euro, und mit 1. Oktober 2019 weitere 50,- Euro monatlich.

Verbesserungen für Teilzeitkräfte 

​Die zuschlagsfreie Mehrarbeit für Teilzeitkräfte wurde massiv reduziert. Jetzt gilt eine einheitliche Grenze von 16 Stunden pro Durchrechnungszeitraum, die ohne Zuschläge ausbezahlt werden darf. So wird der Mehrarbeitszuschlag früher fällig, somit wurde eine langjährige Forderung der Gewerkschaft zwar nicht ganz erfüllt, aber wir haben einen ersten Schritt getan, um die „Pufferstunden“ zu minimieren. Die neue Grenze gilt ab dem nächsten Durchrechnungszeitraum, der nach dem 1. Juli 2018 beginnt.

​​Weitere Verbesserungen im Rahmenrecht

  • Ausweitung der Dienstverhinderung um einen weiteren Tag, wenn die Hochzeit oder das Begräbnis von nahen Angehörigen mehr als 300 km entfernt ist (gilt ab 1.4.2018)
  • Ausweitung des Verfalles von Ansprüchen von 6 auf 9 Monate.
  • Klarstellung, dass Sonderzahlungen auch bei halber Entgeltfortzahlung gebühren.

Arbeitgeber-Forderungen

Forderungen die die Arbeitgeber eingebracht haben, und die wir vereinbart haben:

  • Die Möglichkeit per Betriebsvereinbarung die Ruhezeit auf 8 Stunden nach einem 12 Stunden-Dienst mit Arbeitsbereitschaft zu kürzen.
  • Die Möglichkeit per Betriebsvereinbarung die Vorbereitungswoche auch auf einzelne Tage aufzuteilen
  • Die Möglichkeiten per Betriebsvereinbarung Sonderzahlungen auch vierteljährlich auszuzahlen.

​Sonstiges

  • Klarstellung über die Einstufung von AlltagsbegleiterInnen / AlltagsbetreuerInnen
  • Klarstellung zur Vollen Erziehung mit verbesserter Bezahlung für Ferienaktionen
  • Weitere Aktionen, die für den 27. und 28. Februar geplant waren, finden nicht statt.

Gemeinsam stärker werden

Heuer haben wir gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir gemeinsam auftreten. Wie in anderen Branchen auch gilt: je mehr Mitglieder wir sind, desto besser ist die Absicherung unserer Rechte, regelmäßige Gehaltserhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen. Wir ersuchen dich daher, die KollegInnen im Betrieb von den Verbesserungen für Sie zu informieren und sie als Mitglied für unsere Gewerkschaft zu gewinnen.

Denn nur gemeinsam sind wir stark!

Durch Ihre Mitgliedschaft stärken Sie die Position der GPA-djp als kompetente und effektive Interessenvertretung aller Angestellten, Lehrlinge, SchülerInnen und StudentInnen.

Und Sie profitieren von einem vielfältigen Service- und Leistungsangebot!

 

13.02.2018 - Sozialwirtschaft: Keine Einigung in der 5. Verhandlungsrunde!

Kollektivvertragsverhandlungen SWÖ ergebnislos abgebrochen!

Keine Einigung in der 5. Verhandlungsrunde

Am 13. Februar fand die 5. Verhandlungsrunde mit der Sozialwirtschaft Österreich statt. Diese Verhandlungsrunde wurde nach 15 Stunden ohne Ergebnis von den Arbeitgebern beendet.

Wir merkten rasch, dass es für die Arbeitgeber schwer war, uns ein faires Angebot zu unterbreiten. Nach sehr langen Diskussionen in den eigenen Reihen, haben sie uns 3 unterschiedliche Angebote gelegt, die sich immer nur minimal von den vorherigen Angeboten unterschieden haben. Leider wurde auf unsere drei Hauptforderungen: faire Lohn- und Gehaltserhöhung, Besserstellung für Pflegeberufe und Arbeitszeitverkürzung nicht ausreichend eingegangen.

In den Nachtstunden haben uns die Arbeitgeber folgendes Angebot gemacht:


Lohn- oder Gehaltserhöhung (inkl. Zulagen) entweder:

Variante 1:                                                 
Erhöhung der kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter: + 2,4 % aber mindestens 47.- Euro.
Erhöhung der IST-Gehälter: + 2,4 %                                                                                  
Erhöhung der „alten“ Tabellen: +  2,2 %                                                                                    
TransitmitarbeiterInnen: + 2,4%                                                                       
Lehrlinge: + 100.- Euro  in jedem Lehrjahr                                                                                    

Oder

Variante 2:

Erhöhung der kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter: 2,45%
Erhöhung der IST-Gehälter: 2,45 %                                                                                  
Erhöhung der „alten“ Tabellen:  2,2 %                                                                                    
TransitmitarbeiterInnen  2,4%                                                                    
Lehrlinge: + 100.- Euro  in jedem Lehrjahr                                                                                      

Für die Pflegeberufe (GuKG-Novelle) ab 1. Oktober 2018
Für DGKP:                                                                                       
1. und 2. Gehaltsstufe: 60.- Euro                                                                                
3. bis 5.   Gehaltsstufe: 50.-  Euro
6. bis 9.    Gehaltsstufe: 40.- Euro                                                                                  
10.- 13.   Gehaltsstufe:  20.- Euro                                                                               
ab der Gehaltsstufe 14: 10.-  Euro                                                                                

Für die Pflegeassistenz:
1. bis13. Gehaltsstufe: 20.- Euro                                                                             
ab der Gehaltsstufe 14: 10.-  Euro                                                                                

Zu unserer Forderung nach einer ARBEITSZEITVERKÜRZUNG, gibt es nach wie vor kein Angebot!!!


Die Arbeitgeber können sich allerdings folgende Besserstellungen für Teilzeitbeschäftigte ab frühestens 1. Juli 2018 vorstellen.

Die zuschlagsfreien Stunden für Teilzeitbeschäftigte sollen reduziert werden, und unabhängig von der Dauer der Durchrechnung 16 Stunden betragen. Diese 16 Stunden wären weiterhin zuschlagsfrei (ohne 25% Zuschlag).
Das würde heißen:
ohne Durchrechnungszeitraum: es bleibt bei 2 Stunden pro Woche zuschlagsfrei
mit 2 Monaten Durchrechnungszeitraum: es bleibt bei 16 Std
mit 3 Monaten Durchrechnungszeitraum: statt 26 Stunden 16 Stunden zuschlagsfrei
mit 4 Monaten Durchrechnungszeitraum: statt 34 Stunden 16 Stunden zuschlagsfrei
mit 12 Monaten Durchrechnungszeitraum: nur für Kinderbetreuungseinrichtungen mit 11 Wochen Schließzeit statt 85 Stunden ebenfalls nur 16 Stunden zuschlagsfrei

Wir haben uns erlaubt, dieses AG-Angebot für unsere KollegInnen zu bewerten: Eine Arbeitnehmerin arbeitet in Teilzeit (mit einem dreimonatigen Durchrechnungszeitraum) mindestens 26 Stunden mehr als im Arbeitsvertrag vorgesehen ist. Für diese Arbeitnehmerin würde das AG-Angebot eine Verbesserung von 10 Stunden mit 25% Zuschlag bedeuten. Das heißt, sie würde für diese Mehrarbeit in 3 Monaten das Gehalt von 2,5 Stunden zusätzlich bekommen. Brutto wohlgemerkt!

Da die Arbeitgeber darauf bestanden haben, dass dies das letzte Angebot sei, haben wir dieses Angebot unserem großen Verhandlungsteam vorgestellt. Das Angebot wurde als völlig unzureichend empfunden und einstimmig vom großen Kollektivvertragsverhandlungsgremium abgelehnt.


Danach wurde das Ergebnis der Abstimmung den Arbeitgebern mitgeteilt, worauf diese die Kollektivvertrags-Verhandlungen für beendet erklärt haben. Es wurde kein neuer Termin vereinbart. Die beschlossenen und bereits vereinbarten Maßnahmen in den Betrieben werden durchgeführt.

 

31.01.2018 - Kollektivvertrag-Sozialwirtschaft: Keine Einigung in der vierten Runde

Kommende Woche Betriebsversammlungen und Aktionen in ganz Österreich

Kollektivvertrag-Sozialwirtschaft: Keine Einigung in der vierten Runde

Kommende Woche Betriebsversammlungen und weitere Aktionen in ganz Österreich

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die über 100.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich wurden am 31. Jänner erneut ergebnislos unterbrochen.

Diese Verhandlungsrunde wurde nach 13 Stunden ohne Ergebnis auf Wunsch der Arbeitgeber unterbrochen.

Gestärkt durch die erfolgreiche BetriebsrätInnen-Konferenz, einer großen Demonstration in Wien und Besuchen der Arbeitgeber am Vortag der Kollektivvertragsverhandlung gingen wir in die vierte Verhandlungsrunde für die rund 100.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft Österreich.

Mit Nachdruck forderten wir in der 4. Verhandlungsrunde von den Arbeitgebern:

  • Einen nachhaltigen Lohn- und Gehaltsabschluss, der unsere Arbeit wertschätzt!
  • Eine Arbeitszeitverkürzung, die sich nicht wie bisher zu Lasten der ArbeitnehmerInnen auswirkt!
  • Eine bessere Bezahlung für KollegInnen in einem Gesundheits- und Pflegeberuf!

Wir merkten rasch, dass es die Arbeitgeber schwer haben, uns ein faires Angebot zu unterbreiten. Sehr lange haben sie daher in ihren Reihen diskutiert.

 

Kurz vor Mitternacht haben uns die Arbeitgeber folgendes Angebot gemacht:

  • Erhöhung der kollektivvertraglichen Löhne und Gehälter: + 2,35 %
  • Erhöhung der IST-Gehälter: + 2,15 %
  • Erhöhung der alten Gehaltstabellen: + 2,0 %

Bei der Arbeitszeit überlegen die Arbeitgeber bis zum nächsten Termin drei Varianten, diese betreffen Urlaub oder Besserstellungen für Teilzeitbeschäftigte oder Einbeziehung der Zuschläge für die Sonderzahlungen. Weiters lehnen sie unsere Forderung nach einer Verkürzung der wöchentlichen Normalarbeitszeit ab.

Die Arbeitgeber sehen auch wenig Spielraum für eine bessere Bezahlung der PflegeassistentInnen und Sozialbetreuungsberufe aufgrund der GuKG-Novelle. Eine verhältnismäßig kleine Besserstellung zwischen 10 und 60 Euro könnten sich die Arbeitgeber jedoch für DGKP vorstellen.

Die Arbeitgeber werden in ihren Reihen einige Modelle durchrechnen und haben uns daher um einen weiteren Verhandlungstermin gebeten. Diese Verhandlung findet am 12. Februar statt.

 

26.01.2018 - Kollektivvertrag-Sozialwirtschaft: Keine Einigung in der dritten Runde

Kommende Woche Betriebsversammlungen und Aktionen in ganz Österreich

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die über 100.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits- und Sozialbereich wurden gestern ergebnislos unterbrochen. Eine weitere Verhandlungsrunde findet am 31. Jänner statt.
 

Inakzeptables Angebot der Arbeitgeber

„Das Angebot der Arbeitgeber von 2,25 Prozent war völlig inakzeptabel und bedeute eine Geringschätzung der Leistungen der Beschäftigten. Wir haben deshalb beim ÖGB die Streikfreigabe beantragt“, so der Verhandler der GPA-djp, Reinhard Bödenauer.


Österreichweite Betriebsversammlungen und Aktionen

In der kommenden Woche werden in den Betrieben der Sozialwirtschaft in ganz Österreich Betriebsversammlungen und Aktionen durchgeführt. „Die BetriebsrätInnen sind sehr empört und leiten bereits erste Schritte für Kampfmaßnahmen ein“, so Bödenauer.

„Nach wie vor fehlt ein konkretes Angebot der Arbeitgeber zur Arbeitszeitverkürzung und zu den Pflegeberufen. Unverständlich ist die Haltung, die Kompetenzerweiterung nach dem neuen Gesundheits- und Krankenpflegegesetz (GuKG) finanziell nicht abzugelten, obwohl in vielen Bundesländern diese für die Beschäftigten im öffentlichen Bereich bereits erfolgt ist.“, so Michaela Guglberger, Sekretärin des Fachbereichs Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida.

Am 18.1. fand eine österreichweite BetriebsrätInnenkonferenz mit 500 TeilnehmerInnen statt und am 24. Jänner gingen in Wien über 3.000 Menschen auf die Straße, um für einen fairen Lohn- und Gehaltsabschluss zu demonstrieren.