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KV-Abschluss in der Elektro-/Elektronikindustrie

Nach der Forderungsübergabe und der ersten Verhandlungsrunde der Elektro- und Elektronikindustrie am 12. März konnten die ursprünglich anberaumten Verhandlungstermine aufgrund der Corona-Situation nicht stattfinden. Erst am 7. Mai, konnten die gemeinsamen Verhandlungen mit der Pro-Ge im Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie fortgesetzt werden. Leider musste die 2. Verhandlungsrunde ergebnislos unterbrochen werden. 

Heute konnten wir die Verhandlungen fortsetzten. Ganz im Zeichen der Corona-Krise wurden Rahmenrechtsforderungen nicht thematisiert und es wurde sofort über die Erhöhung der Löhne und Gehälter gesprochen. 

Die Arbeitgeber bringen ein, dass die wirtschaftliche Lage sehr schwierig sei, einerseits gibt es Probleme mit den Lieferketten, anderseits brechen Aufträge weg. Fast die Hälfte der Beschäftigten in der Elektro/Elektronikindustrie sind bereits in Kurzarbeit. Die Einschätzung, dass es noch mehr werden, konnten wir nicht widerlegen. Viele Unternehmen überdenken gerade ihre Dividendenpolitik, in vielen Unternehmen gibt es heuer im Unterschied zu den Jahren davor keine Auszahlungen. 

In den Abendstunden des 19. Mai 2020 haben wir daher im Zeichen der Krise gemeinsam mit der Gewerkschaft Pro-Ge in der dritten Verhandlungsrunde die Kollektivvertragsverhandlungen abgeschlossen. 

Das Verhandlungsergebnis:

Erhöhung der Mindestlöhne- und Gehälter um 1,6 % und 150 Euro Corona-Zulage.

Erhöhung der IST-Löhne- und Gehälter um 1,6 % und 150 Euro Corona-Zulage.

Durch Betriebsvereinbarung können auch heuer wieder folgende Optionen vereinbart werden:

  • eine Einmalzahlungsoption,
  • eine Verteilungsoption oder
  • eine Freizeitoption.

Freizeitoption

Anstelle der Gehaltserhöhung gebührt diesmal Freizeit im Ausmaß von 2 Stunden und 40 Minuten je Monat. 

Erhöhung der Lehrlingsentschädigungen: + 1,6 %

Zulagen: + 1,6 %

Zulage für die 3. Schicht / Nachtschicht: + 9 %

Reiseaufwandsentschädigungen: + 1,6 % 

Bitte rufe deinen Kolleginnen und Kollegen im Betrieb in Erinnerung, wie wichtig gerade in dieser außergewöhnlichen Situation starke Betriebsräte und starke Gewerkschaften sind. 

Ob Kurzarbeit, Schutz- und Hygienemaßnahmen oder Gehaltsverhandlungen:
Mit vielen Mitgliedern sind wir erfolgreich!

07.05.2020: Elektro-/Elektronikindustrie: 2.KV-Verhandlungsrunde ohne Ergebnis

Inflationsabgeltung nicht ausreichend – Zurückhaltung auch bei Dividendenausschüttungen?

Am Donnerstag, dem 7. Mai, wurde die zweite KV-Verhandlungsrunde mit dem Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) ohne Ergebnis beendet. „Das Angebot der Arbeitgeber bewegt sich lediglich im Bereich der den Verhandlungen zugrunde liegenden Inflationsrate. Bisher wurden bei den Verhandlungen neben der Inflationsrate immer die wirtschaftlichen Ergebnisse des zurückliegenden Jahres als Verhandlungsgrundlage herangezogen. Die Arbeitgeberseite will nun aufgrund der Corona-Situation diesen Pfad verlassen“, zeigen sich die beiden Chefverhandler der Arbeitnehmerseite Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp) enttäuscht. "Wir werden uns aber nicht damit zufriedengeben, dass grosso modo nur die Inflation abgegolten werden soll, denn das Jahr 2019 war für die Elektro- und Elektronikindustrie ein durchaus erfolgreiches“, so Wimmer und Dürtscher.

Befragung der BetriebsrätInnen zu Dividenden

"Jetzt, unter Missachtung der wirtschaftlichen Erfolge des letzten Jahres, die Corona-Krise ins Spiel zu bringen, um gerechte Lohn- und Gehaltserhöhungen zu verweigern, ist gegenüber den rund 50.000 ArbeitnehmerInnen in dieser Branche respektlos“, sagen Wimmer und Dürtscher. Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp haben daher beschlossen, in den kommenden Tagen die Betriebsrats-Vorsitzenden zu befragen, ob die Unternehmen heuer bei Dividendenausschüttungen und ähnlichem die gleiche Zurückhaltung an den Tag legen, die jetzt von den ArbeitnehmerInnen gefordert wird. In der Vergangenheit war das jedenfalls nicht der Fall, denn laut AK-Branchenanalyse auf Basis der letztverfügbaren Daten betrug die Ausschüttungsquote über 100 Prozent – mehr als eine Milliarde Euro wurde an die Eigentümer ausgezahlt. „Mit dem Ergebnis dieser Befragung werden wir dann in die nächste Verhandlungsrunde gehen. Wir hoffen, in der dritten Runde eine faire Lösung erzielen zu können“, betonen Wimmer und Dürtscher. 

12.03.2020: Start der Kollektivvertragsverhandlungen Elektro- /Elektronikindustrie

Gewerkschaften verhandeln für höhere Einkommen für 50.000 Beschäftigte

Am 12. März starteten die Gewerkschaften GPA-djp und PRO-GE in die Kollektivvertragsverhandlungen 2020 der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI). D
ie EEI ist mit rund 50.000 Beschäftigten nach der Metallindustrie die zweitgrößte Industriebranche des Landes.

Das Verhandlungsteam der Gewerkschaften fordert unter anderem eine Erhöhung der Löhne unter besonderer Berücksichtigung der BezieherInnen niedriger Einkommen. Auch Arbeitszeit wird bei der KV-Runde wieder Thema sein. Die Gewerkschaften fordern etwa Verbesserungen bei der Freizeitoption, bei der individuellen Wandlung von Jubiläumsgeldern in Freizeit und kürzere Arbeitszeiten für jene Beschäftigten mit besonders belastender Arbeit.

Begleitet werden die KV-Verhandlungen in der EEI und in einigen anderen Industrie-Branchen der Frühjahrslohnrunde von einer Befragung, die vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut IFES ausgewertet wird. Es geht dabei vor allem um die Präferenz der Beschäftigten beim Thema „Mehr Freizeit oder mehr Geld“. Das Ergebnis für die EEI wird bis Ende März vorliegen.

„Die Elektro- und Elektronikindustrie war in den letzten Jahren enorm erfolgreich und ist dank der ArbeitnehmerInnen weiterhin sehr gut unterwegs. Es gibt gute Voraussetzungen für Lohn- und Gehaltserhöhungen“. Die für die Verhandlungen relevante Inflationsrate liegt derzeit bei 1,5 Prozent.

Geltungstermin für den neuen Kollektivvertrag ist der 1. Mai 2020.

Die Verhandlungen werden am 7. Mai 2020 fortgesetzt.