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Kollektivvertrag Lederindustrie: Weiter keine Einigung

BetrtiebsrätInnen fordern 1500 Euro Mindestlohn

Die Kollektivertragsverhandlungen für die rund 2.000 Beschäftigten in der Lederindustrie stehen weiter auf der Kippe. Auch bei der Verhandlungsrunde am 17. August gab es keine Annäherung bei Lohn- und Gehalterhöhungen für das Jahr 2020 und 2021, sowie der offenen Umsetzung von 1500.- Euro Mindestlohn.

"Wir sind in der letzten Runde keinen Millimeter weitergekommen.  Darum werden wir mit den BetriebsrätInnen gemeinsam die Beschäftigten informieren und die weitere Vorgangsweise beraten. Es geht um Verhandlungen auf Augenhöhe, um Fairness für die ArbeitnehmerInnen und Respekt vor ihren Anliegen“, sagen die beiden Gewerkschafter Gerald Kreuzer (PRO-GE) und Albert Steinhauser (GPA). Für Anfang September sind nochmals Gespräche geplant, die Verhandlungen stehen aber auf der Kippe.

Zwei österreichische Unternehmen am Weltmarkt

Die ledererzeugende Industrie in Österreich besteht aus dem Unternehmen Boxmark Leder mit Standorten im steirischen Feldbach und im burgenländischen Jennersdorf sowie dem steirischen Unternehmen Wollsdorf Leder, die Produkte im Premiumbereich für namhafte Automobil-, Luftfahrt-, Bahn- und Möbelindustrie-Unternehmen herstellen. 

Die Forderungen der ArbeitnehmerInnen

Die BetriebsrätInnen und Gewerkschaften bestehen weiter auf eine Erhöhung der KV- und Ist-Löhne bzw. -Gehälter sowie die sofortige Umsetzung eines Mindestlohns bzw. Grundgehalts von 1.500 Euro und nachdem unter anderem Corona-bedingt die letztjährigen Kollektivvertragsverhandlungen nicht abgeschlossen werden konnten, eine nachträgliche Einmalzahlung für den besonderen Einsatz und die Belastungen während der Covid-19-Pandemie.

Unmut über Verschleppung der Verhandlungen

Bei den BetriebsrätInnen von Boxmark und Wollsdorf Leder sorgt die Verschleppung der KV-Verhandlungen durch die Eigentümer für Unmut. Schließlich haben sich die österreichischen Sozialpartner bereits vor vier Jahren geeinigt, in allen Kollektivverträgen eine Mindestbezahlung von 1.500 Euro umzusetzen. „Die Arbeit in der Lederindustrie ist sehr schwer und schmutzig. Das gehört dementsprechend entlohnt“, fordern die BetriebsrätInnen. Es gebe keinen Grund, warum die harte Arbeit in der Ledererzeugung weniger wert sein sollte als die Arbeit in anderen Branchen.