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GPA Dürtscher: Dekarbonisierung darf nicht Deindustrialisierung bedeuten

Belegschaftsvertretungen in Strukturwandel einbeziehen

„Abgesehen von den aktuellen Herausforderungen im Zuge des Ukraine-Krieges dürfen wir die längerfristigen Herausforderungen des Wandels in der Industrie angesichts Dekarbonisierung und Digitalisierung nicht aus den Augen verlieren. Ich bin froh darüber, dass es in Österreich einen breiten Konsens gibt, dass unser Land auch weiterhin ein Industrieland bleibt, das durch verantwortungsvolle Standortpolitik seine Vorteile zur Geltung bringt. Das Um und Auf ist die Einbeziehung aller gesellschaftlichen Kräfte in diesen Prozess, vor allem auch der Belegschaftsvertretungen in den betroffenen Industriebetrieben“, erklärt der Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft GPA, Karl Dürtscher anlässlich des 21. GPA-Konzerneforums am 10. März in Linz.

Industrie für junge Menschen und Frauen attraktiver machen

Neben dem ökologischen Wandel gibt es aber auch noch andere große Herausforderungen für den Industriestandort: „Die demographische Entwicklung führt dazu, dass der Industrie viele Arbeitskräfte durch Pensionierungen verloren gehen. Die Industrie muss für junge Menschen und insbesondere auch für Frauen attraktiver gemacht werden. Dafür müssen aber auch die Rahmenbedingungen gestaltet werden. Das betrifft etwa das Zurverfügungstellen von hochwertiger Kinderbetreuung sowie auch Investitionen in Aus- und Weiterbildung“, so Dürtscher.

Strukturwandel muss mit starkem sozialen Netz und gerechtem Steuersystem verbunden sein

„Struktureller Wandel muss aber auch mit einem ausgebauten sozialen Netz verbunden sein. Angst vor einer sozialen Deklassierung ist kein guter Begleiter für einen geglückten Strukturwandel. Konkret bedeutet das die Sicherung eines hochwertigen Gesundheitssystems, sichere Pensionen und eine Absicherung bei Arbeitslosigkeit mit einer deutlich höheren Nettoersatzrate von 70 Prozent. Ein hohes Niveau der sozialen Sicherheit können wir nur erhalten, wenn der Staat auch weiterhin entsprechende Ressourcen und Steuereinnahmen hat. Daher sind auch Maßnahmen für ein gerechtes Steuersystem und eine effektive Vorgangsweise gegen Steuerbetrug und Steuerflucht essentiell, die auch international koordiniert werden müssen“, so Dürtscher.

Manfred Scherer als Konzernekoordinator gewählt

Das GPA-Konzerneforum ist ein Gremium der BetriebsrätInnen aus Konzernbetrieben. Beim 21. Forum wurde Magna Angestellten-Betriebsratsvorsitzender Manfred Scherer zum neuen GPA-Konzernekoordinator gewählt.