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Internationale Solidarität mit dem österreichischen Kampf gegen den 12-Stunden-Tag

NEIN zum 12-Stunden-Tag!

„Bei der Gestaltung der Arbeitswelt der Zukunft gilt auf globaler Ebene das gleiche wie in Österreich: Der digitale Wandel kann nur unter Einbindung der Beschäftigten erfolgreich sein. Durch technologische Entwicklungen dürfen ArbeitnehmerInnen nicht auf der Strecke bleiben. Es geht um faire Arbeit, um faire Bezahlung und um faire Arbeitsbedingungen “, so Ilse Fetik, stv. Vorsitzende und Frauenvorsitzende der GPA-djp, in Liverpool am 5. Weltkongress UNI Global Union, der gewerkschaftlichen Dienstleistungsinternationale.

„Leider entwickeln sich immer mehr prekäre Arbeitsverhältnisse, nehmen ausbeuterische Arbeitsbedingungen und Gewalt am Arbeitsplatz zu, sollen Mitbestimmung und Rechte der ArbeitnehmerInnen eingeschränkt werden. Wir Gewerkschaften sind hier nur allzu oft die letzte Verteidigungslinie für die Beschäftigten und kämpfen wirksam für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen.“

523 Gewerkschaften aus 113 Ländern trafen sich

Neben Fragen der Gestaltung des digitalen Wandels standen wichtige Verteilungsfragen sowie der ‎Kampf gegen ungleiche Einkommen, Sorgfaltspflichten multinationaler Konzerne sowie der Stopp von Sonderrechten für Investoren in Freihandelsverträgen im Zentrum der wirtschaftspolitischen Debatten an diesem 5. Weltkongress von UNI Global Union im Vereinigten Königreich. Es trafen sich 523 Gewerkschaften aus 113 Ländern. Von den fast 2.000 TeilnehmerInnen waren 43 % Frauen.

Instrument der Kollektivvertragsverhandlungen soll gestärkt werden

„Die Welt braucht bessere Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen“, fordert Karl Dürtscher, stv. Bundesgeschäftsführer der GPA-djp am Kongress in Liverpool. „Treten wir dafür ein, dass das Instrument der Kollektivvertragsverhandlungen überall gestärkt wird – nur so können Löhne, von denen man leben kann, erreicht werden! Mit Blick auf die Veränderungen durch Digitalisierung ist es unser Ziel, Arbeitszeit zu verkürzen und so zu gestalten, dass sie den ArbeitnehmerInnen und ihren Wünschen entgegenkommt. Initiativen zur Verlängerung der Arbeitszeit allein aus Sicht der Unternehmensbedürfnisse gehen hier völlig in die falsche Richtung.“

Internationale KollegInnen bestürzt über Pläne der österreichischen Regierung

„Wir kehren gestärkt nach Wien zurück. Viele internationale KollegInnen haben sich bestürzt über die Pläne der österreichischen Regierung zum 12-Stunden-Tag und 60-Stunden-Woche gezeigt. Es herrscht großes Unverständnis, warum in Österreich, das auf der ganzen Welt für sein hervorragendes Sozialsystem, die Sozialpartnerschaft und gute Rechte bekannt ist, nun Verschlechterungen für ArbeitnehmerInnen durchgepeitscht werden. Wir nehmen ihre Solidarität mit und werden sie in die Betriebe tragen!“, schließen Fetik und Dürtscher entschlossen.

UNI Global Union, der internationale Gewerkschaftsverband der Dienstleistungssektoren, wurde im Jahr 2000 als Zusammenschluss mehrerer globaler Gewerkschaftsföderationen u.a. jener der Angestellten in den Bereichen Handel, Banken und Versicherungen, sowie des Graphik-, Post-, IT- und Telekomsektors sowie des Mediensektors gegründet.

Der Gewerkschaftsverband mit Sitz in der Schweiz, dem weltweit mehr als 900 Gewerkschaften mit knapp 20 Millionen Mitglieder aus mehr als 150 Ländern angehören, hält dieser Tage seinen Weltkongress in Liverpool ab. Die GPA-djp ist neben der vida, younion, GPF Mitglied bei UNI Global Union und im Vorstand dieser Gewerkschaftsinternationale aktiv an deren politischer Ausrichtung beteiligt.

Nähere Informationen: www.uniglobalunion.org