Konferenz der slowakischen Bankengewerkschaft
Die slowakische Bankengewerkschaft OZ PPaP hielt am 1. Dezember 2017 ihren großen Kongress ab, bei dem Svetozár Michálek zum Präsidenten wiedergewählt wurde. Die Veranstaltung fand zu einer schwierigen Zeit für die Bankengewerkschaft statt.
Kein sektoraler Kollektivvertrag seit 2017
Erst kürzlich hat der Arbeitgeberverband in der Slowakei den gültigen Kollektivvertrag im Bankenbereich aufgekündigt. Dies war einer der letzten bestehenden Branchen-Kollektivverträge in diesem Land. Nun müssen Kollektivverträge in den einzelnen Unternehmen verhandelt werden – das bedeutet häufig, dass die Bedingungen der ArbeitnehmerInnen sich verschlechtern. Darüber hinaus ist das Abschließen eines Unternehmens-Kollektivvertrags nur dann möglich, wenn es dort eine Betriebsgewerkschaft gibt.
Die österreichischen BetriebsrätInnen haben sich in den vergangenen Monaten für die Beschäftigten ihrer slowakischen Tochterbanken eingesetzt, indem sie Resolutionen im Europäischen Betriebsrat verabschiedeten und Gespräche mit dem Management führten. In einzelnen Banken konnte erreicht werden, dass es für die Beschäftigten zu keinen Verschlechterungen kommt.
„V jednot’e je sila!“ – nur gemeinsam sind wir stark
Für die GPA-djp überbrachte die internationale Sekretärin Sophia Reisecker eine Solidaritätsbotschaft. Sie wies darauf hin, dass der Finanzsektor in radikalem Umbruch sei und dass es gerade deswegen im Interesse der Manager liegen müsste, gut qualifizierte und motivierte Beschäftigte zu haben. Leider sei gerade in der Slowakei das Gegenteil der Fall: Im Bankensektor gibt es eine sehr hohe Fluktuation der Beschäftigten, weil die Arbeitsbedingungen so schlecht sind.
Sie betonte auch die Wichtigkeit der grenzübergreifenden Kooperation und Solidarität. Dies wurde auch von Frantisek Hupka, dem Vorsitzenden der tschechischen Bankengewerkschaft, in seiner Rede aufgegriffen und bestärkt.