Zum Hauptinhalt wechseln

Vor kurzem beklatscht – heute nix mehr Wert?

Protestaktion der Betriebsrät:innen der Sozialwirtschaft Niederösterreich im Landtag

Betriebsrät:innen der Sozialwirtschaft Niederösterreich setzten am 23. Oktober im niederösterreichischen Landtag ein Zeichen gegen die prekäreLage in ihrem Bereich. Soziale systemrelevante Berufe werden schlechter bezahlt als technische Berufe und auch hinken auch im Vergleich zur Gesamtwirtschaft hinterher. Diese Situation hat sich gegenüber dem Vorjahr sogar verschärft.

In naher Zukunft werden sowohl in der Kinderbetreuung als auch in der Pflege tausende zusätzliche Beschäftigte gebraucht. In der Daseinsvorsorge fehlen schon jetzt zahlreiche Arbeitskräfte. Im Berufsfeld der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflege kommen aktuell 4 offene Stellen auf eine arbeitslose Person. In der Elementarpädagogik sind es etwa 2,8 offene Stellen. Bei Sozialbetreuer:innen in der Altenarbeit sind es 2,5 und bei den Pflegefachassistent:innen 1,5 offene Stellen.

„Unsozial gespart – Kostet unsere Zukunft“

Um den Ernst der Lage symbolisch zu unterstreichen, überreichten die Betriebsrät:innen den beiden Abgeordneten Christian Samwald und Rene Pfister ein T-Shirt mit der Aufschrift „Unsozial gespart – Kostet unsere Zukunft“. Michael Pieber, Geschäftsführer der GPA Niederösterreich sicherte den Betriebsräten die volle Unterstützung der Gewerkschaft zu.

Der derzeitigen Sparkurs der Bundes- sowie Landesregierungen überschattet zudem die derzeitigen Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 130.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits-, Sozial- und Pflegebereich (Sozialwirtschaft Österreich). Die Landesregierung ist für die ausreichende Finanzierung der Gesundheits- Sozial- Behinderten- und Kinderbetreuung mitverantwortlich und muss die Notwendigen Mitteln für einen guten Kollektivvertragsabschluss aufbringen. Ein Abschluss unter der Inflationsrate würde die derzeitige schwierige Situation in diesem Bereich nur noch verschärfen.