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Banken-KV-Verhandlungen stocken

AK OÖ / W. Spitzbart

Nachdem die dritte Verhandlungsrunde am 8. März kein Ergebnis gebracht hat, verstärken die BetriebsrätInnen des Kreditsektors und Gewerkschaft GPA nun den Druck. Bei Betriebsversammlungen in ganz Österreich wurden letzte Woche die Beschäftigten über das aktuelle Angebot der Arbeitgeber informiert. Die Enttäuschung darüber und damit die fehlende Wertschätzung war deutlich zu spüren. Die Belastungen steigen von Tag zu Tag und damit auch der Unmut.

Heute fand daher in Linz auf einer großen Straßenkreuzung eine so genannte „Zebrastreifenaktion“ statt, die die Forderung nach einem fairen Abschluss mit Nachdruck verstärkt.

„Das Jahresergebnis 2021 war mit 6,5 Milliarden Euro ein noch nie da gewesenes Rekordergebnis. In der Corona-Krise waren unsere Beschäftigten nicht nur für die Kunden da, sondern haben maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen. Das Risiko der Branche ist auf einem extrem niedrigen Niveau während sich die Cost-Income-Ratio ständig weiter verbessert. Wir wollen einen fairen Anteil an dieser Entwicklung für unsere Kolleginnen und Kollegen“, fordert Wolfgang Pischinger, Chefverhandler für den Finance-KV, bei der heutigen Protestaktion in Linz.

„Es wird vielfach übersehen, welch wichtige Rolle Bankangestellte während der Pandemie spielen. Als erste AnsprechpartnerInnen für KundInnen, die in diesen schwierigen Zeiten oftmals um ihre Existenz bangen, muss man viel mehr sein, als nur ein Dienstleister. Verzweiflung, aber auch viel Aggression schlägt den Beschäftigten entgegen und dafür verdienen sie Anerkennung“, ist Wolfgang Gerstmayer, Geschäftsführer der GPA OÖ, überzeugt davon, dass das Angebot der Arbeitgeber für eine Gehaltserhöhung von 2,6 % + EUR 12,50 bei weitem nicht den Leistungen der ArbeitnehmerInnen entspricht.

Angesichts des aktuellen Rekordwertes der österreichischen Kreditinstitute von 6,5 Milliarden Euro Jahresüberschuss nach Steuern kann eine kräftige und nachhaltige Gehaltserhöhung kein Problem für die Branche darstellen.

Die Zustimmung für weitere gewerkschaftliche und betriebsrätliche Aktionen ist enorm. Sollte es in der 4. Verhandlungsrunde wieder zu keinem akzeptablen Angebot kommen, wird die Gangart verschärft.