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MAN muss in Steyr bleiben!

5.000 Menschen bei Kundgebung gegen Standortschließung am Steyrer Stadtplatz

"Die meinen das ernst, die wollen uns an den Pelz. Und wir werden dagegenhalten", zeigt sich PRO-GE-Vorsitzender Rainer Wimmer kämpferisch. Rund 5.000 Menschen protestierten am heutigen 15. Oktober 2020 am Steyrer Stadtplatz gegen die Schließung des profitablen MAN-Standortes. Rund 2.400 ArbeitnehmerInnen sind unmittelbar betroffen, dazu kommen tausende Beschäftigte bei Zulieferern in der Region. "Wir werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen, wir werden nicht zulassen, dass 6.000 Familien um ihre Existenz gebracht werden", so Wimmer.

"Die haben uns belogen!"

Große Empörung und Zorn über Management und Eigentümer waren spürbar, schließlich ist der Standortsicherungsvertrag für Steyr noch kein Jahr alt. "Was hier gemacht wird, ist ein Schlag ins Gesicht der Belegschaft. Es ist eine Gemeinheit, so mit Menschen umzugehen", stellt ÖGB-Landesvorsitzender Johann Kalliauer klar. "Das sollen Ehrenmänner sein? Die haben uns belogen!", sagt Arbeiterbetriebsratsvorsitzender Erich Schwarz. Er schäme sich für diese Manager, die glauben, mit Existenzen spielen zu können.

Eigentümer müssen Verantwortung übernehmen

Betriebsrat, Gewerkschaft und Belegschaft fordern das Management und auch die Eigentümerfamilien des VW-Konzerns auf, endlich Verantwortung für diese tausenden Menschen zu übernehmen. "Unsere Großeltern und unsere Eltern haben schon hier gearbeitet. Jetzt arbeiten wir hier und wir wollen, dass auch unsere Kinder noch hier arbeiten können", zeigt sich Angestelltenbetriebsrat Thomas Kutsam kämpferisch.

"Brauchen keine Marketinggags!"

Kritik von Betriebsrat und Gewerkschaft musste auch die Politik einstecken: "Wo ist der Bundeskanzler, wo ist die Ministerin? Bis heute gab es keinen Rückruf beim Betriebsrat. So geht man nicht mit der Stimme der ArbeitnehmerInnen um, das ist eine Frechheit", stellt GPA-djp-Vorsitzende Barbara Teiber klar.