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Valorisierung des Kilometergelds nach 15 Jahren überfällig!

Auch Weg zur Arbeit muss für Beschäftigte leistbar bleiben – faires Pendlerpauschale und Umwandlung in Absetzbetrag

Zahlreiche Beschäftigte sind für die Fahrt zum Arbeitsort und wieder nach Hause auf den eigenen PKW angewiesen, weil die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel als unzumutbar gilt. Die Gewerkschaft GPA Tirol kritisiert die Benachteiligung von ArbeitnehmerInnen mit geringen und mittleren Einkommen und fordert eine Reform des Pendlerpauschales. Zudem müsse das Kilometergeld endlich valorisiert werden, zuletzt erhöht wurde es 2008. 

Kleinere und mittlere Einkommen benachteiligt

„Das Pendlerpauschale muss endlich fair und sozial gerecht gestaltet werden. Derzeit sind BezieherInnen kleinerer und mittlerer Einkommen dabei benachteiligt, da das Pendlerpauschale steuerlich gesehen als Werbungskosten gilt und somit die Einkommenssteuer in Höhe des jeweiligen Grenzsteuersatzes reduziert wird“, zeigt Martin Witting, Vorsitzender der Gewerkschaft GPA Tirol, auf. ArbeitnehmerInnen mit höheren Einkommen profitieren folglich mehr. „Ein kilometerabhängiger Pendlerabsetzbetrag wäre sozial gerechter, die Unterscheidung in kleinen und großen Absetzbetrag könnte man beibehalten. Basis wäre die Umrechnung der Pauschale unter Anwendung des 50-prozentigen Grenzsteuersatzes in einen Absetzbetrag. Dieser wird nicht von der Steuerbemessungsgrundlage abgezogen, sondern von der berechneten Lohnsteuer. Somit wäre das System einkommensunabhängig“, schlägt Witting vor. Ende Juni 2023 läuft das vorübergehend 50-prozentig erhöhte Pendlerpauschale aus, bis dahin solle eine Adaptierung stattfinden.

Gewerkschaft GPA, Dominique Huter

Treibstoffe enorme Preistreiber

Auch das Kilometergeld müsse reformiert werden, konkret fordert die Gewerkschaft GPA Tirol eine Anhebung auf 60 Cent pro gefahrenem Kilometer, bei beruflich bedingter Nutzung des privaten PKW. „Die Inflation trifft die Menschen hart, vor allem Treibstoffe gehören zu den enormen Preistreibern. Auch die Kosten für den Ankauf und Erhalt von Fahrzeugen sind extrem gestiegen. Eine Valorisierung ist absolut überfällig!“, so Witting. Während das Kilometergeld im Jahr 2008 zuletzt erhöht wurde, stieg der Verbraucherpreisindex im selben Zeitraum um 41,5%.