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Corona treibt ständige Erreichbarkeit der Beschäftigten in die Höhe

Ein Viertel aller Angestellten bearbeitet dienstliche Mails in der Freizeit

Die Pandemie beschleunigt den schon seit Jahren schleichenden Prozess der ständigen Erreichbarkeit vieler Tiroler ArbeitnehmerInnen, insbesondere jener im Angestelltenbereich. „Die Grenzen zwischen Freizeit und Arbeitszeit verschwimmen immer mehr, der Druck, ständig erreichbar zu sein, steigt. Homeoffice verstärkt diesen Belastungsfaktor zunehmend. Zukunftsängste und die Angst den Arbeitsplatz zu verlieren, verleitet viele Tiroler ArbeitnehmerInnen beinahe ständig für Arbeitgeber erreichbar zu sein. Wir raten in der Freizeit zum eigenen Schutz auch mal abzuschalten“, sagt David Schumacher, stellvertretender GPA-Regionalgeschäftsführer in Tirol zu den vermehrten Anfragen im ÖGB-Haus Innsbruck.

Corona hat zu einer weiteren Entgrenzung der Arbeitszeit geführt. Nicht nur Homeoffice, sondern auch durch Betreuungspflichten werden Arbeiten auch an Tagesrandzeiten, oft auch bis spät in die Nacht hinein, verschoben. „Speziell Frauen leiden unter der neuen COVID-19-bedingten Herausforderung. Betreuung, Haushalt und Job müssen unter einen Hut gebracht werden und Pausen sind oft nicht mehr möglich. Wenn da nicht eingelenkt wird, befürchten wir eine drastische Zunahme an psychischen Auswirkungen, wie Schlafstörungen, Suchterkrankungen, Burnout oder Depressionen“, so Schumacher weiter. Die schlechte Arbeitsmarktentwicklung in Tirol, scheut viele ArbeitnehmerInnen laut GPA sich dem Trend entgegenzusetzen.

Daher fordert die GPA klare Spielregeln und richtet auch einen Appell an Tiroler ArbeitnehmerInnen. Homeoffice braucht klare Regeln in Form einer Betriebsvereinbarung. Nur diese bringen (Rechts-) Sicherheit für beide Seiten. Ein Betriebsrat rundet das Bild durch sein Kontrollrecht ab und verhindert so Missbrauch. „Wir raten zur Weihnachtszeit allen Beschäftigten auch mal ihr Handy abzuschalten und keine Mails zu beantworten oder zu lesen. Auch Pausen braucht es auch im Homeoffice. Man kann ebenfalls die schon zur Gewohnheit gewordenen Onlinemedien nutzen um in Kontakt mit den ArbeitskollegInnen zu bleiben“, appelliert Schumacher abschließend an Tiroler ArbeitnehmerInnen im Homeoffice.

Rückfragen:
Mag. Benjamin Praxmarer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ÖGB Tirol, mobil: 0664-6145655