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Gewerkschaft GPA Tirol begrüßt Einlenken bei Pflegereform

„Keine Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Pflege mehr“

„Das Einlenken der Bundesregierung ist ein Erfolg der starken Betriebsrätinnen und Betriebsräte. Nur dank ihnen konnte eine Ungerechtigkeit im letzten Moment verhindert werden“, kommentiert Margit Luxner, Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Gesundheit und Soziale Dienstleistung in der GPA Tirol, den Schwenk in Bezug auf das Pflegepaket. Die Bonizahlungen sollen jetzt vorbehaltlich der Beschlussfassung im Nationalrat auch für Heimhilfen und BehindertenbegleiterInnen gelten – die Nachbesserung erfolgte allerdings erst, nachdem die Gewerkschaft auf den Missstand aufmerksam gemacht hatte.

„Immer wieder wurde bei den vergangenen Maßnahmen wie beispielsweise beim Corona-Bonus auf einzelne Berufsgruppen vergessen. Nach den bisherigen Plänen hätte in manchen Einrichtungen die Hälfte der Belegschaft vom Zuschuss profitiert und die andere Hälfte nicht. Diese Ungerechtigkeit konnte jetzt dank unseres Einsatzes abgewendet werden und zumindest in dieser Hinsicht gibt es keine Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Pflege mehr!“, so Luxner.

Auch Sonja Föger-Kalchschmied, Betriebsratsvorsitzende der Lebenshilfe Tirol, verweist auf den wichtigen Beitrag aller in der Pflege Beschäftigten: „Auch die MitarbeiterInnen in der Behindertenbetreuung leisten unverzichtbare Arbeit und üben ihre Tätigkeit unter schwierigsten Bedingungen aus. Ich würde mir wünschen, dass Respekt und Wertschätzung nicht erst auf Zuruf kommen, sondern von den verantwortlichen PolitikerInnen generell erfolgen.“

Sonja Föger-kalchschmied
morgenrot.tirol

„Als Betriebsratsvorsitzender der größten Sozial- und Pflegeeinrichtung Westösterreichs freut es mich, dass auch HeimhelferInnen in den Kreis der künftig Begünstigten aufgenommen werden. Sie sind für uns zur Zeit die größte personelle Ressource zur Gewinnung von Pflegpersonal. Die weiterführende Ausbildung zur Pflegeassistenz wird intern gefördert und unsere HeimhelferInnen von heute werden die PflegeassistentInnen von morgen sein. Es sorgt natürlich auch für ein besseres Gefühl, wenn kein Bruch durch die Mitarbeiterschaft geht. HeimhelferInnen und Pflegepersonal arbeiten natürlich Tag für Tag eng zusammen. Es ist mit Sicherheit eine zusätzliche Motivation für diese Berufsgruppe“, ist auch Robert Senn, Betriebsratsvorsitzender bei den Innsbrucker Sozialen Diensten (ISD) und Mitglied im Bundesbranchenausschuss der Gewerkschaft GPA überzeugt.

Robert Senn

Die drei GewerkschafterInnen sind sich zudem einig, dass es weitere Maßnahmen für eine Absicherung der Pflege in Österreich benötigt: „Das geschnürte Pflegepaket ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, der Weg zu einem guten Pflegesystem sowohl für die Pflege- und Betreuungsbedürftigen als auch für die Beschäftigten ist noch weit. Vor allem langfristig wird es noch weitere Maßnahmen brauchen, um die Pflege nachhaltig abzusichern.“