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Gewerkschaft GPA Tirol: Kilometergeld auf mindestens 50 Cent erhöhen

Anpassung für Gewerkschaft überfällig – Petition macht mobil

Dominique Huter

„Eine Erhöhung des amtlichen Kilometergeldes auf mindesten 50 Cent pro Kilometer ist längst überfällig“, fordert Martin Witting, Landesvorsitzender der Gewerkschaft GPA Tirol angesichts der gestiegenen Spritpreise. Vor allem für MitarbeiterInnen im Außendienst oder längeren berufsbedingten Autofahrten sei die Situation längst nicht mehr tragbar. Er unterstützt zudem eine Petition, die vom Betriebsrat der Caritas Socialis GmbH ins Leben gerufen wurde.

„Seit Juli 2008 beträgt das amtliche Kilometergeld 0,42 Euro und wurde seither nicht erhöht. Dazu kommt, dass Benzin ab dem 1. Juli 2022 um 8 Cent pro Liter nochmals teurer wird, Diesel um 9 Cent. Der geplante Klimabonus der Regierung wird diese Teuerung für ArbeitnehmerInnen, die das Auto beruflich benötigen, nicht abdecken“, bringt Witting die Problematik auf den Punkt. Gerade jetzt, wo angesichts der hohen Inflation die Treibstoffpreise um über 30 % gestiegen sind, müsse dringend gehandelt und das Kilometergeld rasch erhöht werden. Mit dem amtlichen Kilometergeld sind u.a. die Anschaffungs- und Treibstoffkosten auch die Kfz-Steuer, die Kosten für alle Versicherungen, für das Service, für Reparaturen und natürlich auch die Parkgebühren, Straßenmauten und die Autobahn-Vignette abgedeckt. Anhand des offiziellen Preisindex für den privaten Pkw-Verkehr hat die Gewerkschaft GPA errechnet, wie hoch das Niveau heute sein müsste, um die Inflation seither abzugelten: bei mindestens 50 Cent. „Es geht sich mit 42 Cent pro Kilometer schon lange nicht mehr aus,“ betont Witting, der selbst Betriebsratsvorsitzender bei einer der größten Versicherungen ist, die viele AußendienstmitarbeiterInnen beschäftigt.

Umstieg auf Öffis oft nicht möglich

„Für viele Beschäftigte im ländlichen Raum ist der Umstieg vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel nicht möglich oder sie müssen - so wie beispielsweise in der Mobilen Pflege - Behandlungsmaterial für ihre KlientInnen mitnehmen. Auch TechnikerInnen beispielsweise müssen Ersatzteile, Werkzeug etc. zu transportieren. Ein Umstieg auf Bus oder Zug ist oft gar nicht möglich,“ so Witting und weiter: „Daher unterstützen wir die Petition eines Betriebsrates aus dem Sozialbereich, dass das amtliche Kilometergeld auf 0,52 Cent erhöht werden soll. Damit soll der entsprechende Druck auf den Finanzminister ausgeübt werden und zu einem dringenden Einlenken seiner bisherigen ablehnenden Haltung führen. Die ArbeitnehmerInnen haben durch die zweijährige Pandemie und die stark steigende Inflation genug gelitten.“

Link zur Petition:

https://www.openpetition.eu/at/petition/online/anhebung-amtliches-km-geld