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Gewerkschaft GPA Tirol für kürzere Öffnungszeiten in Einkaufszentren aufgrund von Energiekrise

„Reduzierte Öffnungszeiten führen ebenfalls zu Attraktivierung der Arbeit“

Photography

Lüftung, Rolltreppen, Licht und Lifte – in Einkaufszentren wird ein hohes Maß an Energie verbraucht. Vor diesem Hintergrund fordert die Gewerkschaft GPA Tirol kürzere Öffnungszeiten und verweist auf den positiven Nebeneffekt für die von der Krise äußerst betroffenen Handelsangestellten. Dass der Vorstoß alles andere als unrealistisch ist, zeigt ein Blich in die Steiermark: Dort sperren beispielsweise bereits das Einkaufszentrum Weinland in Leoben und Kastner und Öhler in Graz früher zu.

„Seit Wochen stehen die Inflation und die damit verbundenen steigenden Energiepreise im Fokus – es muss endlich von Seiten der Politik gehandelt werden!“, so Elisabeth Braun, Vorsitzende des Wirtschaftsbereiches Handel in der Gewerkschaft GPA und Betriebsratsvorsitzende der STS Swarovski. „Beinahe alle Handelsbetriebe suchen momentan händeringend nach Beschäftigten; das liegt nun mal auch an der fehlenden Wertschätzung, den langen Arbeitszeiten und der enormen Belastung. Durch eine Öffnungszeitenverkürzung könnte man zumindest an zweien dieser Hebel drehen und den Beruf wieder attraktiver machen. Ebenfalls würden kürzere Öffnungszeiten in Einkaufszentren zu deutlich reduzierten Stromkosten führen. Diese Win-Win-Situation würde der gesamten Gesellschaft zugutekommen!“, führt Braun weiter aus.

Auch Philip Pollak, MA – Regionalsekretär in der Gewerkschaft GPA Tirol für den Wirtschaftsbereich Handel – verdeutlicht: „Auch die Kundenfrequenz ist später am Abend nicht mehr in einem Ausmaß gegeben, das besonders in den aktuellen Krisenzeiten eine längere Öffnung rechtfertigen würde. Man muss hier ganz deutlich zum einen auf die Strompreise aber insbesondere auf die mentale und physische Gesundheit der MitarbeiterInnen Rücksicht nehmen, die während seit Beginn der Corona-Krise außergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt sind. Konkrete Beispiele gibt es auch schon, beispielsweise werden in der Steiermark bereits Geschäfte in Einkaufszentren um 18:00 Uhr geschlossen. Eine Aufwertung der Arbeit im Handel ist seit langem überfällig und man spürt bei vielen Beschäftigten die Auswirkungen des enormen Druckes der letzten Jahre. Es wird Zeit, sich in besonderem Ausmaß auf die Belange der MitarbeiterInnen zurückzubesinnen und ihr Arbeitsleben spürbar zu verbessern.  Viele Menschen vermissen Wertschätzung, sowohl finanziell als auch zwischenmenschlich und wollen mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen. Wir würden uns hier mehr Augenmerk auf die Wünsche der Beschäftigten wünschen.“