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Warnung vor Anstieg an Langzeitarbeitslosen

Wer zu Beginn der Krise seinen Job verloren hat, zählt bald zu den Langzeitarbeitslosen. "Gerade für Beschäftigte in Branchen, wo ohnehin keine üppigen Gehälter gezahlt werden, ist die Situation äußerst prekär", zeigt David Schumacher, stellvertretender Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Tirol, auf. Er fordert eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes. 

Schumacher verweist auf die Handelsbranche, wo allein in Tirol rund 38.000 vorwiegend weibliche ArbeitehmerInnen beschäftigt sind. "Einer Kassierin steht beispielsweise laut Kollektivvertrag im dritten Jahr ihrer Tätigkeit mindestens 1.700 Euro brutto zu. Verliert sie aber ihre Arbeit, steht ihr nur mehr ein AMS-Tagsatz von 31,17 Euro zu, das sind 935,1 Euro netto pro Monat. Das bedeutet einen Jahres-Nettoverlust von 8.039,50 Euro oder monatlich 670 Euro", rechnet Schumacher vor und betont: "Sehr viele Handelsbeschäftigte sind nicht bei Supermärkten angestellt, sondern in Geschäften, die seit Monaten geschlossen sind."

Mit etwas mehr als 900 Euro im Monat komme man in Tirol nicht über die Runden, so Schumacher. "Gerade in Tirol, wo die Lebenserhaltungskosten deutlich über dem Österreichschnitt liegen, ist eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes ein absolutes Muss!" betont der Gewerkschafter. Die Bundesregierung sei hier in der Pflicht, die hohe Arbeitslosigkeit mithilfe von Beschäftigungsprogramme und Initiativen zur Aus- und Weiterbildungsangeboten abzufedern und für mittelfristige Absicherung der Betroffenen in Form eines höheren Arbeitslosengeldes zu sorgen.