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Let's share care! Sie? Er? Wir!

Unbezahlte Sorgearbeit gerecht verteilen! - Mit Online-Quiz.

Kinder versorgen und begleiten, die Eltern pflegen, waschen, bügeln, mit der Katze zur Tierärztin und mit dem Kind in die Turnstunde. - Wer machts? – Immer noch überwiegend Frauen und Mädchen, und zwar zu 63 Prozent!

Care-Arbeit ist viel zu weiblich

Care- oder Sorgearbeit umfasst sämtliche Arbeiten im Haushalt, in der Familie sowie ehrenamtliches Engagement. In Österreich ist das überwiegend Frauensache. Noch immer sind Frauen und Mädchen jeden Tag mit fast vier Stunden doppelt so lange mit der Kinderbetreuung, Kochen, Putzen, Einkaufen etc. beschäftigt wie Männer und Buben, die es nur auf zwei Stunden bringen. So bleibt Frauen wenig Zeit für ehrenamtliches Engagement und politische Teilhabe - und für sich selbst.

Gewerkschaft GPA

Gender-Care-Gap: Frauen arbeiten zu viel ohne Bezahlung

Der Gender-Care-Gap, die schiefe Aufteilung der unbezahlten Sorgearbeit, lässt Frauen viel weniger Zeit für bezahlte Arbeit. Das bedeutet geringere Einkommen und später niedrige Pensionen. Unbezahlte Pflege- und Sorgearbeit geht also auf Kosten der Frauen.

Nur höhere Frauen-Einkommen kombiniert mit einer Arbeitszeitverkürzung schaffen eine bessere Vereinbarkeit von unbezahlter und Erwerbsarbeit. Eine Stundenreduktion auch bei Männern kann dazu beitragen, dass Männer mehr unbezahlte Arbeit übernehmen. 

Markus Zahradnik

Die politischen Maßnahmen der letzten Jahre haben diese Strukturen gefestigt. Anstatt Arbeitszeit generell zu verkürzen und auch Männer für mehr Care-Arbeit zu animieren, wurden Arbeitszeiten einzementiert, die nicht den Herausforderungen der Zukunft gerecht werden.

Sandra Steiner, Bundesfrauenvorsitzende deiner Gewerkschaft GPA

Kinderbetreuungs- und Pflegeangebote fehlen

Kinderbetreuung erledigen zu 70 Prozent die Mütter, auch dann, wenn die Eltern annähernd gleich viel verdienen. Um den Gender-Pay-Gap, also die geschlechtsspezifische Einkommenslücke, zu schließen, müssen Kinderbetreuungseinrichtung kostenlos und ganzjährig verfügbar sein und lange Öffnungszeiten anbieten.

Gewerkschaft GPA

Die quantitativen Unterschiede beim Kinderbetreuungsangebot zwischen den Bundesländern sind eklatant. Während in der Steiermark und in Vorarlberg fast die Hälfte der Einrichtungen weniger als sieben Stunden täglich geöffnet hat, ist das in Wien nur rund eine von 100. Mehr als 10 Stunden tägliche Kinderbetreuung bieten etwa die Wiener Einrichtungen (ohne städtische) zu 75 Prozent, die oberösterreichischen nur zu 15 % an. Diese Unterschiede schlagen sich massiv im Gender-Pay-Gap nieder: Dieser beträgt in Vorarlberg 47,5 Prozent, in Wien hingegen „nur“ 18,8 Prozent.

Gewerkschaft GPA

Die Gewerkschaft GPA setzt sich auch für den bundesweiten Ausbau des Angebots für erwachsene Pflegebedürftige ein, denn auch die Pflege von erwachsenen Familienangehörigen übernehmen überwiegend Frauen.

Die Zeit ist überreif für gesellschaftspolitische Maßnahmen, die Paaren echte Wahlfreiheit bei der Aufteilung der Care-Arbeit ermöglichen. 

Die GPA-Frauen fordern daher:

  • Schließen der Lohn-/Gehaltsschere
  • Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn-/Gehaltsausgleich
  • Rechtsanspruch auf einen ganztägigen, kostenfreien, qualitätsvollen Kinderbildungsplatz
  • Mehr Männer in Papamonat, Karenz und Elternteilzeit

Care-Arbeit stresst

4 von 10 Frauen zwischen 20 und 39 Jahren wünschen sich mehr Zeit für sich, bei den Männern sind es nur 3 von 10. 

Den Zeitdruck durch Care-Arbeit erleben vor allem Frauen: Mit 36,5 % ist die Sorgearbeit in Haushalt und Familie die stressigste Tätigkeit – erst dann folgt die Erwerbsarbeit. Darunter leidet die Gesundheit. Männer hingegen empfinden nur zu knapp 23 % Zeitdruck durch Care-Arbeit. 

Checkt eure Gewohnheiten! Dein Partner wird sich freuen.

Nimm diesen Weltfrauentag zum Anlass, die Aufteilung deiner Sorgearbeit neu zu regeln und so deine persönliche Situation zu verbessern! Mit unserem „Let’s Share Care“-Kalender kannst du mit deinem Partner eine neue Verteilung der Care-Arbeit vereinbaren und übersichtlich notieren. Wo bleibt Zeit für dich, was übernimmt dein Partner? Auch Männer wünschen sich mehr Zeit mit der Familie, aber wir halten oft an alten Gewohnheiten fest, ohne sie zu hinterfragen. 

 

 

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Die Gewinner:innen werden in Kürze per E-Mail verständigt.
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