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Sozialwirtschaft: Gewerkschaften fordern + 15 Prozent, mindestens 400 Euro

Verhandlungen für 130.000 Beschäftigte gestartet

Gewerkschaft GPA

Deine Gewerkschaft GPA hat gemeinsam mit der Gewerkschaft vida den Arbeitgebern der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) ihre Forderungen übergeben. Gefordert wird eine Lohn- und Gehaltserhöhung von +15 Prozent, mindestens aber 400 Euro.

"Die Gesellschaft konnte sich in den vergangenen Jahren immer auf die Beschäftigten im Sozialbereich verlassen. Jetzt ist es Zeit, dass diese Leistungen honoriert werden", sagt Eva Scherz, Verhandlerin der Gewerkschaft GPA und ergänzt: "Jetzt, da gerade der Finanzausgleich verhandelt wird und die Steuereinnahmen sprudeln, gibt es keine Ausreden: Das Geld ist da. Die Arbeitgeber müssen nur mutig sein und es einfordern. In der Branche verdienen die Beschäftigten immer noch 22 Prozent weniger als der Schnitt. Da muss sich etwas tun, wenn die Branche attraktiver werden soll."

Jetzt gibt es keine Ausreden: Das Geld ist da. Die Arbeitgeber müssen nur mutig sein und es einfordern.

Eva Scherz, Verhandlerin der Gewerkschaft GPA

Arbeitsbedingungen verbessern

Neben der Gehaltsforderung hat deine Gewerkschaft viele Vorschläge vorgelegt, die die Arbeitsbedingungen verbessern und die Branche attraktivieren: Gefordert wird eine Verkürzung der Arbeitszeit, mehr Urlaub, mehr Geld fürs Einspringen und ein höheres Kilometergeld.

Das Problem des Personalmangels entsteht nicht, weil zu wenig Menschen einen Beruf in der Branche ergreifen, sondern weil zu viele aufhören. Viele Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger bleiben keine fünf Jahre im Gesundheits- und Sozialbereich und das, obwohl sie ihre Tätigkeit als sehr sinnstiftend und wertvoll beschreiben. Die Arbeitsbedingungen müssen verbessert werden, sonst kann dem Personalnotstand nicht gegengesteuert werden.

70 Prozent arbeiten Teilzeit

Etwa 130.000 Beschäftigte sind vom Kollektivvertrag Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) erfasst. Der Frauenanteil beträgt über 70 Prozent. Die Teilzeitquote liegt ebenfalls bei ca. 70 Prozent. Gerade im mobilen Bereich ist der Anteil an Frauen besonders hoch und Vollzeitarbeitsplätze sind die absolute Ausnahme.