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KV-Handel: Für eine faire und dauerhafte Erhöhung der Gehälter

Arbeitszeitverkürzung wird kommen müssen um die Branche attraktiver zu machen

Gewerkschaft GPA , Edgar Ketzer

Am 24. Oktober starten die Kollektivvertragsverhandlungen für die Angestellten und Lehrlinge im Handel. Die Gewerkschaft GPA fordert eine faire und dauerhafte Erhöhung der Gehälter über der rollierenden Inflationsrate. Diese beträgt aktuell 9,2 %. Dadurch soll die Kaufkraft wieder angekurbelt werden, wovon sowohl die Beschäftigten als auch wiederum der heimische Handel profitiert.

„Sinkende Gehälter hätten eine fatale Wirkung. Abgesehen davon, dass jede/r einzelne Beschäftigte im Handel eine faire Einkommenssteigerung braucht, um die enorm hohen Lebenshaltungskosten zu bestreiten, wäre eine Zurückhaltung bei der Erhöhung der Gehälter für die Handelsbranche selbst fatal. Bereits jede/r siebente Beschäftigte in Österreich arbeitet im Handel. Jeder zusätzliche Euro geht somit unmittelbar wieder zurück in den Konsum“, sagt die stv. Leiterin der Abteilung Interessenvertretung in der GPA Helga Fichtinger.

Nachfragestärkung wichtig für Betroffene und Gesamtwirtschaft

Die enorme Wichtigkeit von realen Einkommenssteigerungen die zur Erholung der Gesamtwirtschaft betragen, wurde auch von Wirtschaftsforschern bestätigt. „Durch Lohndumping wird kein Arbeitsplatz im Handel gerettet werden. Zu beobachten ist auch, dass sich die Personalkosten stabil entwickeln (eher dämpfend wirken) und nicht der Grund für die Kostensteigerungen in den Unternehmen sind. Wir gehen davon aus, dass die Arbeitgeber des österreichischen Handels sich ihrer Verantwortung gegenüber ihren Beschäftigten und gegenüber der Gesamtwirtschaft bewusst sind“, so Fichtinger.

Schon jetzt arbeiten viele Angestellte wegen Personalmangels und Arbeitsverdichtung am Limit.

Martin Müllauer, Vorsitzender des Wirtschaftsbereichs Handel in der GPA

Mitarbeiterbindung durch Arbeitszeitverkürzung

Eine generelle Verkürzung der Arbeitszeit und somit mehr Zeit für Erholung soll die Branche für die Beschäftigten und künftige Beschäftigte attraktiver machen. Schon jetzt arbeiten viele Angestellte wegen Personalmangels und Arbeitsverdichtung am Limit. Eine kürzere wöchentliche Arbeitszeit würde auch den positiven Effekt haben, dass unsere Kolleginnen und Kollegen gesünder in die Pension gehen können. 

„Wir wollen mit unserem Sozialpartner aktiv und intensiv über die weitere Verkürzung der Arbeitszeit reden, denn diese wird auch nicht an der Handelsbranche vorbei gehen“, sagt der Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Handel in der GPA Martin Müllauer.

Verhandlungstermine:  24. Oktober, 9. November, 16 November 2023