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Arbeitsbedingungen für Frauen verbessern, Perspektiven für Junge schaffen

Die Kollektivvertragsverhandlungen im Handel starten jetzt

Adobe Stock

Die Pandemie hat den Handel fest im Griff. Sie sorgt zum einen für enorme Umsatzsteigerungen und zum anderen für wirtschaftliche Unsicherheit bei den Beschäftigten. Die Handelsangestellten haben mit großem Einsatz ihre Verantwortung wahrgenommen und haben sich einen fairen Kollektivvertragsabschluss mehr als verdient.

Eine Befragung hat deutliche Ergebnisse in punkto Zukunftsperspektive, Belastung und Arbeitsstress gebracht. Daraus leitet die Gewerkschaft GPA folgende Forderungen für die heurige Kollektivvertragsrunde ab.

Wir fordern …

  • … die Erhaltung und Stärkung der Kaufkraft durch Erhöhung der Gehälter und Lehrlingseinkommen, die der Belastung im letzten Jahr gerecht wird.
    Der private Konsum macht mehr als die Hälfte unseres Bruttoinlandsproduktes aus und hat somit eine wesentliche volkswirtschaftliche Bedeutung. Die Handelsangestellten sind auch Konsumenten. Der Aufschwung in Österreich kann daher aktiv durch eine kräftigte Gehaltserhöhung unterstützt werden.
  • … die leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche. Die Anrechnung von Branchenzeiten bringt Perspektiven für Junge und schafft eine stärkere Bindung zum Handel. Der Handel könnte sich hier als attraktiver Arbeitgeber positionieren.
  • eine bessere Abgeltung bei Mehr- und Nachtarbeit. Dies würde bessere Arbeitsbedingungen vor allem für Frauen bedeuten und muss dringend umgesetzt werden. Folgende Maßnahmen sollen hier vorrangig im Kollektivvertrag verankert werden:
  • Nachtzuschlag von 50% zwischen 21:00 und 6:00 Uhr
  • Zuschläge ab der ersten Stunde Mehrarbeit
  • Recht auf Stundenerhöhung, wenn mehr als 3 Monate lang regelmäßig Mehrstunden geleistet werden
  • Fälligkeit des Mehrarbeitszuschlages schon im Folgemonat in Zeit oder Geld
  • … 250,-- Euro Digitalisierungsbonus für Lehrlinge, um digitales Lernen zu unterstützen und wichtige Kompetenzen für das zukünftige Berufsleben sicherzustellen.
  • … die Aufrechterhaltung bestehender Überzahlungen zum 31.12.2021 in voller Höhe.

Dem Mangel an Arbeitskräften im Handel müssen wir gemeinsam mit besseren Arbeitsbedingungen und höheren Einkommen begegnen. Die Belastung im Handel ist schon lange ein großes Problem für die Beschäftigten. In der Krisenzeit wurde diese noch deutlicher. Überlange Arbeitszeiten, zu wenig Personal und das stundenlange Tragen des Mund-Nasen-Schutzes bringen viele an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.

Mit diesen Änderungen im Kollektivvertrag wollen wir den Angestellten Wertschätzung und Anerkennung entgegenbringen.