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Erste Verbesserungen für Handelsangestellte durchgesetzt

Enttäuschung über Nichttätigkeit von Politik und Wirtschaft

Kirill Kukhmar / Tass / picturedesk.com

Es gibt erste konkrete Verbesserungen für Handelsangestellte, die wir als Gewerkschaft GPA eingefordert haben. Sowohl bei der Abgeltung der Mehrarbeit für Teilzeitbeschäftigte als auch bei der Abgeltung von Wegzeiten bei der Aushilfe in anderen Filialen wurden in konkreten Gesprächen Verbesserungen und Klarheit erzielt.

So wird es bei Billa und Billa Plus, die 34.000 Handelsangestellte beschäftigen, für alle Teilzeitbeschäftigte mit regelmäßiger Mehrarbeit die Möglichkeit der Stundenaufstockung geben. Wie auch bei Lidl können die Beschäftigten ab sofort die monatliche Auszahlung der Mehrarbeit verlangen. Bei Spar laufen noch Gespräche über Verbesserungen für die Beschäftigten. Klarheit gibt es für die gesamte Branche bei Aushilfe in einer anderen Filiale. Diese gilt nämlich als Dienstreise und somit sind nicht nur Fahrtkosten und Diäten zu bezahlen auch die Wegzeit ist damit Arbeitszeit. Auch bei den betrieblichen Sicherheitskonzepten gibt es konkrete Fortschritte.

Fehlende Wertschätzung durch Politik

Enttäuscht sind wir über die ablehnende Haltung der Wirtschaftskammer gegenüber einer kollektivvertraglichen Gesamtlösung für die Branche. Auch die Tatenlosigkeit der Bundesregierung in ihrem Kompetenzbereich gegenüber den konkreten Anliegen ist sehr enttäuschend und zeigt die fehlende Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten.

Gerade jetzt, wo wieder viele Betriebe regelrecht gestürmt werden wie z.B. im Möbelhandel oder im Sportartikelhandel, ist es nicht zu verstehen, warum nicht alle Beschäftigten die gleichen Rechte haben. Es braucht für alle bessere Rahmenbedingungen, um gut durch die nächsten Monate zu kommen.

Freistellung von Schwangeren weiter Thema

Nach wir vor akut ist die Frage der Freistellung von Schwangeren. Hier warten die Betroffenen auf eine Reaktion der Bundesregierung. Das verpflichtende Tagen der FFP2 Maske ist für Schwangere nicht möglich, daher braucht es dringend die Freistellung.

Auch die medial groß angekündigte Priorisierung bei den Impfungen für Angestellte im Handel entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als PR-Gag. Bei den Betroffenen ist davon bislang nichts zu angekommen.