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Handelsangestellte verdienen Respekt, nicht Belastung

Kommunikation auf Augenhöhe statt medialer Show

Die medial kommunizierte Forderung von Wirtschaftskammer-Präsident Mahrer nach einer Öffnung des Handels an den Sonntagen vor Weihnachten ist ein Foul an der Sozialpartnerschaft. Den Vorstoß des Wirtschaftskammerpräsidenten haben auch wir erstmals aus den Medien erfahren. Die Handelsangestellten haben in dieser Krise bewiesen, dass sie zu den Heldinnen und Helden unserer Gesellschaft gehören. Sie halten Österreich am Laufen und waren in den vergangenen Monaten enormen Herausforderungen ausgesetzt. Sie verdienen Respekt, nicht zusätzliche Belastungen.

Aus zahlreichen Befragungen wissen wir, dass die Ablehnung der Handelsangestellten gegenüber der Sonntagsöffnung bei über 90 Prozent liegt. Dass die Handelsangestellten wieder die Leidtragenden der Krise sind, ist nicht akzeptabel. Wenn etwas gegen steigende Infektionszahlen getan werden soll, dann wäre das Vermeiden von Super-Events oder Rabattschlachten, zum Beispiel bei Möbelhäusern, ein erster sinnvoller Schritt.

Zu Gesprächen auf Augenhöhe sind wir bereit, aber nicht für mediale Show-Politk. Zur Stärkung des heimischen Handels gegenüber Online-Giganten wie Amazon sind andere Maßnahmen nötig. Hier wären aber echte Digitalsteuern oder der Corona-Tausender weit hilfreicher als zwei offene Sonntage.

Die weitere Ausdehnung der Öffnungszeiten ist nicht zu rechtfertigen, da die Geschäfte schon jetzt bis 21 Uhr offenhalten können.