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Apothekerverband verweigert Corona-Kollektivvertrag für Angestellte

Der Apothekerverband als Vertretung der selbständigen Apotheker verweigert die Unterzeichnung eines Corona-Zusatzkollektivvertrages für Pharmazeutisch-Kaufmännische-Assistentinnen und sonstige Angestellte und ArbeiterInnen sowie die angestellten ApothekerInnen in Österreich.

"Es ist unbegreiflich, dass es ausgerechnet im sensiblen Bereich der Apotheken nicht möglich sein soll, für die Beschäftigten kollektivvertraglich abgesicherte Schutzmaßnahmen zu garantieren", zeigt sich KV-Verhandlerin der Gewerkschaft GPA, Sandra Breiteneder verwundert.

Anlehnung an General-Kollektivvertrag

Der Zusatzkollektivvertrag lehnt sich am zwischen ÖGB und Wirtschaftskammer für die gewerbliche Wirtschaft beschlossenen Generalkollektivvertrag an. Dieser sieht klare Regeln im Umgang mit den COVID-Schutzmaßnahmen vor. So würden Beschäftigte für die Zeit des Testens bezahlt von der Arbeit freigestellt werden. ArbeitnehmerInnen dürften weiters wegen der Inanspruchnahme Corona-Tests oder einer Schutzimpfung nicht entlassen, gekündigt oder anders benachteiligt werden. Gleiches sollte bei Vorliegen eines positiven Testergebnisses gelten. Bei dauerhaftem Tragen einer Schutzmaske sieht der KV vor, dass nach drei Stunden eine zehnminütige Abnahme der Maske ermöglicht werden muss.

Angestellte ApothekerInnen unterstützen Forderung

Dazu Direktor Mag. Norbert Valecka vom Verband der Angestellten Apotheker (VAAÖ), der den Kollektivvertrag gemeinsam mit der Gewerkschaft GPA verhandelt: "Der Schutz der Angestellten in den Apotheken sollte selbstverständlich sein, ist aber leider nicht in allen Apotheken gegeben. Daher ist eine kollektivvertragliche Vereinbarung im Sinne des bereits beschlossenen General-KV notwendig."

"Die Beschäftigten in Apotheken leisten gerade in dieser schwierigen Krisensituation eine für die gesamte Gesellschaft enorm wichtige Arbeit. Es ist mehr als unverständlich, dass ausgerechnet in so einer Situation eine sozialpartnerschaftliche Vorgehensweise im Sinne aller verweigert wird", erklärt der Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft GPA, Karl Dürtscher.