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Wintersaison-Aus macht Sonntagsöffnungen in Tourismusorten überflüssig

Äußerst belastete Handelsbeschäftigte haben sich freien Sonntag verdient

"Nachdem die Wintersaison defacto ausfällt, ist auch die Sonntagsöffnung für den Lebensmittelhandel in den Tourismusorten obsolet. Stattdessen sollten gerade die Handelsangestellten, die seit bald einem Jahr einer außerordentlichen Belastung ausgesetzt sind, das Recht auf einen freien Sonntag haben", fordert David Schumacher, zuständiger Regionalsekretär in der Gewerkschaft GPA Tirol.

Hintergrund ist die Tiroler Öffnungszeitenverordnung. Diese ermöglicht Lebensmittelhändlern in Tourismusorten eine Sonntagsöffnung in der Wintersaison, also bis zum Ostermontag. "ArbeitnehmerInnen insbesondere im Lebensmittelhandel verdienen eine Pause und gemeinsame Zeit mit der Familie. Die Belastung für die Beschäftigten ist seit Monaten enorm – nicht nur durch das ständige Tragen der Masken, sondern auch durch das Einspringen für kranke KollegInnen in anderen Filialen mit oft längerer Anreise zur Arbeit und noch dazu ständig wechselnder, weiter verlängerter Arbeitszeit. Wenn dann noch aufgebrachte KundInnen dazukommen, sind die Beschäftigten am Verzweifeln", verweist Elisabeth Braun, Wirtschaftsbereichsvorsitzende der Branche Handel in der Gewerkschaft GPA Tirol, auf entsprechende Rückmeldungen von Handelsangestellten. 

Appell an Landeshauptmann Platter

"Wir wissen von großen Handelsketten, die derzeit beispielsweise in Seefeld und Kitzbühel geöffnet haben. Der Bedarf erschließt sich uns allerdings nicht, schließlich sind derzeit keine Touristen in Tirol. Zuerst wurden die Handelsangestellten als HeldInnen der Corona-Krise gefeiert, beklatscht und als SystemerhalterInnen gefeiert, jetzt bleibt man ihnen die Wertschätzung in Form eines verdienten freien Sonntags schuldig. Wir appellieren daher an Landeshautmann Platter, die Verordnung zur Sonntagsöffnung vorübergehend auszusetzen", so Schumacher.