Zum Hauptinhalt wechseln

Für die Zukunft der europäischen Stahlindustrie braucht es endlich Taten – keine weiteren Papiere

Stahl ist das Rückgrat der europäischen Industrie

AdobeStock

Anlässlich des Treffens mit Vertreter:innen der Europäischen Kommission, des Parlaments und dem Wirtschaftsverband der europäischen Eisen- und Stahlindustrie Eurofer in Brüssel fordern die österreichischen Gewerkschaften GPA und PRO-GE gemeinsam mit den Betriebsräten der voestalpine rasches und entschlossenes Handeln zur Sicherung der europäischen Stahlindustrie.

„Wir begrüßen, dass Veranstaltungen wie diese alle Interessensgruppen zusammenbringen. Aber Papierstapel, Strategien und Ankündigungen allein retten keine Arbeitsplätze – jetzt braucht es konkrete Ergebnisse. Aber ohne einen klaren politischen Rahmen wird die Zukunft der europäischen Stahlindustrie verspielt“, betonen Manfred Hippold, (Konzernbetriebsratsvorsitzender voestalpine AG) und Reinhard Streinz (Angestelltenbetriebsratsvorsitzender voestalpine Stahl GmbH Linz).

Klarer Handlungsauftrag an die Politik

Die EU hat in den vergangenen Monaten mehrere Initiativen präsentiert – vom strategischen Dialog mit der Kommission bis hin zum Aktionsplan für Stahl und Metalle sowie dem Draghi-Bericht zur Wettbewerbsfähigkeit. Doch die zentralen Probleme bleiben ungelöst.

Für die energieintensive Stahlindustrie ist die Transformation nur dann erfolgreich, wenn Arbeitsplätze gesichert bleiben – sowohl für die aktuelle Belegschaft als auch für kommende Generationen. Ohne ein stabiles soziales Fundament drohen soziale Verwerfungen in den Mitgliedstaaten und in der gesamten EU.

„Die Beschäftigten erwarten zu Recht Perspektiven – für ihre Arbeitsplätze und für ihre Kinder. Wenn die Politik nicht handelt, drohen wir ganze Wertschöpfungsketten zu verlieren. Stahl ist kein Randthema, sondern das Rückgrat der europäischen Industrie – und damit die Basis für soziale Stabilität in Europa.“
Manfred Hippold, (Konzernbetriebsratsvorsitzender voestalpine AG) und Reinhard Streinz (Angestelltenbetriebsratsvorsitzender voestalpine Stahl GmbH Linz)

Die Gewerkschaften GPA und PRO-GE fordern gemeinsam mit den Belegschaftsvertreter:innen der voestalpine, dass die Politik endlich die richtigen Rahmenbedingungen schafft: Dazu gehört eine Reform des Emissionshandelssystems (EU ETS), damit Unternehmen in der entscheidenden Transformationsphase nicht ihrer Investitionsfähigkeit beraubt werden. Ebenso braucht es leistbare Energiepreise, insbesondere für grünen Strom und grünen Wasserstoff, um den Umbau hin zu einer klimaneutralen Produktion überhaupt zu ermöglichen. Und nicht zuletzt sind funktionierende Leitmärkte für grünen Stahl notwendig, damit sich die gewaltigen Investitionen auch wirtschaftlich tragen und die Zukunft der europäischen Stahlproduktion gesichert bleibt.