Elektro- und Elektronikindustrie: Gewerkschaften erzürnt über Arbeitgeberangebot
Dritte KV-Runde ohne Ergebnis, Betriebsrät:innen beschließen am 7. Mai weitere Vorgangsweise
Die dritte Kollektivvertragsverhandlung für die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) wurde am 30. April ohne Ergebnis unterbrochen. Die für die Verhandlungen relevante Inflationsrate liegt bei 2,76 Prozent. Das Angebot der Arbeitgeber für Lohn- und Gehaltserhöhungen liegt nach drei Runden lediglich bei einem Prozent. Dieses respektlose Angebot erzürnt die Gewerkschaften GPA und PRO-GE.
Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollen nicht einmal einen Teuerungsausgleich bekommen. Das werden wir nicht zulassen.
“Für Managerboni und Dividendenauszahlungen ist immer genügend Geld vorhanden. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aber sollen nicht einmal einen Teuerungsausgleich bekommen. Das werden wir nicht zulassen", betont Karl Dürtscher, Chefverhandler der Gewerkschaft GPA. Lohndumping stärkt weder den Wirtschaftsstandort und noch hilft sie der Konjunktur. Es nacht nur die Beschäftigten ärmer, die bereits ohnehin unter steigenden Lebenshaltungskosten leiden.
Betriebsrät:innen-Konferenz am 7. Mai
Die Betriebsrätinnen und Betriebsräte werden am 7. Mai bei einer österreichweiten Konferenz in Schwechat (Niederösterreich) die weitere Vorgansweise beschließen. Das Angebot ist eine respektlose Herabwürdigung der harten Arbeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Zeichen stehen damit auf Konflikt und gewerkschaftliche Maßnahmen sind ab jetzt nicht mehr ausgeschlossen.
Nächster Verhandlungstermin am 9. Mai
Der neue Kollektivvertrag sollte bereits mit 1. Mai gelten. Der nächste Verhandlungstermin wurde für den 9. Mai vereinbart. Die Gewerkschaften fordern weiterhin auf Basis der relevanten Inflationsrate faire Lohn- und Gehaltserhöhungen. Weiters soll unter anderem die Zulage für die zweite Schicht auf 1,50 Euro pro Stunde und für die dritte Schicht auf fünf Euro pro Stunde steigen. Auch die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche soll ermöglicht werden. Zudem soll die Weiterführung der Freizeitoption abgesichert werden.