Metaller-KV 2026: Wir werden keine Verhandlungen über Nulllohnrunde führen
Forderung der Industrie nach „absoluter Zurückhaltung“ ist abzulehnen
Am 22. September startet die heurige Herbstlohnrunde. Die Kollektivvertragsverhandlungen für die Metallindustrie finden dabei unter sehr schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen statt. „Die Industrie hat aktuell mit vielfältigen Herausforderungen zu kämpfen, etwa mit hohen Energiekosten, mit einem Fachkräftemangel, mit der Industrieschwäche in Deutschland oder mit der US-Zollpolitik. Es zeigt sich daher, wie wichtig für Österreichs Wirtschaft die Sicherung der Kaufkraft war. Nur so konnte eine dramatische wirtschaftliche Abwärtsspirale verhindert werden und das wird auch heuer im Mittelpunkt der Kollektivvertragsverhandlungen stehen“, sagt Mario Ferrari, Chefverhandler der Arbeitnehmer:innen und Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft GPA.
"Nulllohnrunden sind kein Mittel, um die Inflation zu bekämpfen. Sie gefährden nur die wirtschaftliche Erholung und die Finanzierung des Pensions- und Gesundheitssystems."
Die Forderung des Fachverbandes Metalltechnische Industrie (FMTI) nach einer „absoluten Zurückhaltung bei Lohnerhöhungen“ wird von den Gewerkschaften klar abgelehnt. „Nulllohnrunden sind kein Mittel, um die Inflation zu bekämpfen. Im Gegenteil, sie würden nur die wirtschaftliche Erholung und die Finanzierung des Pensionssystems oder Gesundheitssystems gefährden. Daher werden die Gewerkschaften bei den Kollektivvertragsgesprächen nicht über Nulllohnrunden verhandeln“, erklärt Ferrari.
Alle Hebel müssen in Bewegung gesetzt werden
Das Vertrauen in den Industriestandort Österreich müsse gestärkt werden. Dazu gehöre die Bekämpfung der Teuerung. Die Gewerkschaft GPA und die Produktionsgewerkschaft PRO-GE unterstützen den FMTI-Aufruf an alle Branchen und Sektoren, die Preise zumindest ein Jahr lang nicht über dem Inflationsziel zu erhöhen. „Es müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, damit die Teuerung endlich gedämpft wird“, sagt Reinhold Binder, Chefverhandler und PRO-GE Bundesvorsitzender.
Neben der Inflationsentwicklung, ist der Fachkräftebedarf eine der zentralen Herausforderungen der Branche. „Motivierte und innovative Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind weiter das Fundament für einen erfolgreichen Industriestandort Österreich“, betonen die Arbeitnehmerverhandler.