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KV Papierindustrie 2025: Betriebsversammlungen ab 5. Mai

Antwort auf Nulllohnrunde: Arbeitgeber riskieren Eskalation

Gewerkschaft GPA / Edgar Ketzer

Obwohl in der Papierindustrie im vergangenen Jahr sowohl der Produktionswert als auch die Auftragseingänge gesteigert werden konnten, beschäftigt sich die Arbeitgeberseite lieber damit die Belegschaft zu verärgern und über Lohnkürzungen zu fantasieren als die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu begegnen. Die Arbeitgeber beharren nach wie vor auf einer Nulllohnrunde bei den Löhnen und Gehältern, obwohl die für die Verhandlungen relevante Inflationsrate bei 2,65 Prozent liegt. Das ist ein respektloses Vorgehen gegenüber den rund 8.000 Beschäftigten der Branche und ist für die Gewerkschaften inakzeptabel ist. „Was der Wirtschaftsstandort jetzt braucht, sind Planungssicherheit und Investitionen in die Zukunft statt Stillstand und Untergangsfantasien!“ betont Walter Kogler, Vorsitzender des Wirtschaftsbereichs Papierindustrie in der Gewerkschaft GPA.

„Der Wirtschaftsstandort braucht Planungssicherheit und Investitionen in die Zukunft, nicht Stillstand und Untergangsfantasien!“

Walter Kogler, Vorsitzender des Wirtschaftsbereichs Papierindustrie in der Gewerkschaft GPA

Nulllohnrunde ist Schlag ins Gesicht der Beschäftigten

Die Forderung nach Lohnzurückhaltung seitens der Arbeitgeber ist völlig inakzeptabel. Auch nur eine einmalige Nulllohnrunde bedeutet für die Kolleginnen und Kollegen bei einem angenommenen Verdienst von 3.152 Euro einen Einkommensverlust von 7.470 Euro brutto bis zum Jahr 2030. Das ist nicht weniger als ein Schlag ins Gesicht jener, die die Papierindustrie auch in schwierigen Zeiten am Laufen halten.

Beschäftigte sind bereit für weitere Schritte

Die Betriebsrätekonferenz der Gewerkschaften PRO-GE und GPA am 28. April in Wien hat ein deutliches Signal gesetzt. Die Beschäftigten sind bereit, den Druck auf die Arbeitgeber deutlich zu erhöhen. Österreichweit werden von 5. bis 7. Mai Betriebsversammlungen einberufen. „Wenn die Arbeitgeber weiterhin ernsthafte Verhandlungen verweigern, werden wir die Auseinandersetzung sichtbar und spürbar in die Betriebe und die Öffentlichkeit tragen“, kündigt Kogler an.

„Wer sich in guten Zeiten auf die Leistung der Beschäftigten verlässt, darf sie in herausfordernden Zeiten nicht im Stich lassen.“

Walter Kogler, Vorsitzender des Wirtschaftsbereichs Papierindustrie in der Gewerkschaft GPA

Gewerkschaftliche Forderungen für einen fairen Abschluss

Die Gewerkschaften fordern eine faire Erhöhung der Mindestlöhne und -gehälter sowie der Ist-Löhne und -gehälter. Außerdem braucht es konkrete Verbesserungen für die Beschäftigten, etwa soll künftig der 24. Dezember und der letzte Arbeitstag im Jahr unter Fortzahlung des Entgeltes gänzlich arbeitsfrei werden und die Gewerkschaften fordern eine bessere Anrechnung von Vordienstzeiten für die sechste Urlaubswoche.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 8. Mai 2025 statt. In der dritten Runde erwarten wir ein Angebot, das der Leistung der Beschäftigten gerecht wird – und der Sozialpartnerschaft wieder eine glaubwürdige Basis gibt.