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Frühjahrsrunde 2025

Kaufkraft erhalten – Zuversicht durch Sicherheit

Gewerkschaft GPA, Edgar Ketzer

In diesem Frühjahr finden Kollektivvertragsverhandlungen für etwa 120.000 Beschäftigte in der österreichischen Industrie statt. Diese Verhandlungen führt die Gewerkschaft GPA gemeinsam mit der Gewerkschaft PRO-GE. Bereits Ende Februar starteten die Verhandlungen für die etwa 67.000 Angestellten im Finanzsektor. Ziel der Gewerkschaften ist es, in sehr unsicheren Zeiten, den Beschäftigten durch eine dauerhafte Lohn- und Gehaltserhöhung Sicherheit zu geben und somit zu einer positiven Wirtschaftsentwicklung beizutragen.

Finanzsektor: Gehälter steigen um 3,0 %

Die Gehälter für die 68.000 Angestellten des Finanzsektors steigen ab 1. April linear um 3,0 % zuzüglich einer Erhöhung des Pensionskassenbeitrages um 0,15 %. Verhandlungsbasis war die durchschnittliche Inflationsrate des Jahres 2024 von 2,9 %. Die Lehrlingseinkommen steigen um 3,15 %, die Kinderzulagen um 3,0 %. Mit der Erhöhung der Pensionskassenbeiträge konnte eine rahmenrechtliche Verbesserung erreicht werden, die vor allem für jüngere Beschäftigte wichtige positive Perspektiven bei der Alterssicherung bringt.

„Der Abschluss ist für uns ein vertretbarer Kompromiss, der für alle Beschäftigten eine dauerhafte Gehaltserhöhung über der Inflationsrate bringt.“

Chefverhandler der Gewerkschaft GPA, Wolfgang Pischinger

Auch bei der 2. Verhandlungsrunde gab es kein Angebot der Arbeitgeber, obwohl die Banken das zweitbeste Ergebnis der Geschichte erzielt haben. Sollte es beim nächsten Verhandlungstermin am 18. März wieder keine Einigung geben, finden vom 20. bis 25. März in ganz Österreich Betriebsversammlungen statt, um die Beschäftigten zu informieren und weitere Schritte zu beschließen.

KV-Verhandlungen für über 120.000 Industriebeschäftigte

Mitte März starten die Verhandlungen in einigen der größten Industriebranchen des Landes. Am 19. März für die 8.000 Beschäftigten der Papierindustrie, am 21. März dann für die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie. „Die Krise der europäischen Industrie wirkt sich unterschiedlich auf die einzelnen Industriebranchen aus. Vor allem sehr energieintensive Bereiche haben Probleme, die man nicht leugnen kann. Die Sicherung einer nachhaltigen Lohn- und Gehaltsentwicklung bleibt eine zentrale Forderung für uns. Gerade jetzt brauchen die Beschäftigten die Gewissheit, dass ihre Kaufkraft erhalten bleibt. Nur so kann jene Zuversicht entstehen, die unsere gesamte Volkswirtschaft dringend nötig hat“, sagt der Chefverhandler der Gewerkschaft GPA Karl Dürtscher.

Industrie-Frühjahrsrunde

  • Elektro- und Elektronikindustrie: Start 21. März – 60.000 Beschäftigte
  • Papierindustrie: Start 19. März – 8.000 Beschäftigte
  • Chemische Industrie: Start 9. April – 50.000 Beschäftigte
  • Glasindustrie: Start 20. Mai – 7.000 Beschäftigte