Frühjahrsrunde 2025
Kaufkraft erhalten – Zuversicht durch Sicherheit
In wirtschaftlich angespannten Zeiten brauchen die Beschäftigten vor allem eines: Verlässlichkeit. Genau dafür kämpft deine Gewerkschaft GPA in der aktuellen Frühjahrslohnrunde für die rund 130.000 Beschäftigten in einigen der größten Industriebranchen des Landes. Unser Ziel ist klar: nachhaltige Lohn- und Gehaltserhöhungen, die die Kaufkraft sichern und Sicherheit geben – für heute und morgen.
Finanzsektor: Gehälter steigen um 3 %
Im Finanzsektor haben die Kollektivvertragsverhandlungen bereits einen ersten Abschluss gebracht. Für die rund 68.000 Beschäftigte konnte die Gewerkschaft GPA eine dauerhafte Gehaltserhöhung über der Inflationsrate durchsetzen:
- Die Gehälter steigen ab 1. April 2025 linear um 3,0 %
- Der Pensionskassenbeitrag wird um 0,15 % erhöht
- Die Lehrlingseinkommen steigen um 3,15 %
- Die Kinderzulage erhöht sich um 3,0 %
„Der Abschluss ist für uns ein vertretbarer Kompromiss, der für alle Beschäftigten eine dauerhafte Gehaltserhöhung über der Inflationsrate bringt.“
Mit der Erhöhung der Pensionskassenbeiträge konnten vor allem für jüngere Beschäftigte eine wichtige positive Perspektive bei der Altersversicherung erreicht werden, betont Wolfgang Pischinger, Chefverhandler der GPA.
KV-Verhandlungen für über 130.000 Industriebeschäftigte
Der „KV-Frühling“ in der Industrie umfasst die Branchen Chemische Industrie (50.000 Beschäftigte), Elektro- und Elektronikindustrie (60.000 Beschäftigte), Glasindustrie (6.500 Beschäftigte), Papierindustrie (8.000 Beschäftigte) und Textilindustrie (7.500 Beschäftigte). Insgesamt geht es um rund 130.000 Beschäftigte.
Bereits am 19. März 2025 starteten die Verhandlungen der Papierindustrie, die zweite Verhandlungsrunde am 10. April 2025 brachte auch kein Ergebnis. Am 8. Mai wird weiterverhandelt. Die zweite Kollektivvertragsverhandlung für die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) wurde am 9. April 2025 ohne Ergebnis unterbrochen.
Elektro- und Elektronikindustrie: Betriebsversammlungen in ganz Österreich
Auch die vierte Kollektivvertragsrunde für die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) wurde am Freitagnachmittag ohne Ergebnis abgebrochen. „Das neue Angebot der Arbeitgeber für Lohn- und Gehaltserhöhungen ist eine respektlose Provokation. Es liegt weit unter der relevanten Teuerungsrate von 2,76 %. Wir werden nun gemeinsam mit dem Betriebsrätinnen und Betriebsräten die Belegschaften in den Betrieben informieren und die weitere Vorgangsweise bis hin zu gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen beraten“, betont Eva Scherz, Verhandlungsleiterin der Gewerkschaft GPA.
„Das neue Angebot der Arbeitgeber für Lohn- und Gehaltserhöhungen ist eine respektlose Provokation. Es liegt weit unter der relevanten Teuerungsrate von 2,76 %.“
Konkret liegt das Angebot der Arbeitgeber für Lohn- und Gehaltserhöhungen nach der vierten Runde bei 1,5 % und für Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten bei 0 %. Ein nächster Verhandlungstermin konnte bisher nicht vereinbart werden. „Wir erwarten uns, dass bei einem weiteren Verhandlungstermin ein deutlich verbessertes Angebot von den Arbeitgebern auf den Tisch gelegt wird. Sollte dies nicht der Fall sein, werden die Belegschaften auf die Respektlosigkeit reagieren und den Druck weiter erhöhen“, sagt Scherz.
Neben nachhaltigen Lohn- und Gehalterhöhungen fordert deine Gewerkschaft GPA:
- Leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche
- Weiterführung der Freizeitoption
Chemische Industrie: Löhne und Gehälter steigen um 2,65 %
In der dritten Runde der Verhandlungen, konnte am 23. April 2025 eine Einigung für die etwa 50.000 Beschäftigten erzielt werden. Die Löhne und Gehälter werden mit 1. Mai 2025 um 2,65 %, mindestens aber um 80 Euro und höchstens um 113 Euro erhöht. Die Gehälter der obersten Verwendungsgruppen V bis VI werden um einen Fixbetrag von 60 Euro angehoben. Die Lehrlingseinkommen steigen um 2,65 %.
Unter schwierigen Rahmenbedingungen Nachhaltigkeit gesichert
„Die Verhandlungen gestalteten sich aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ausgesprochen schwierig. Trotzdem ist es gelungen, nachhaltige Lohn- und Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten in der Chemischen Industrie zu erreichen, anstatt der von den Arbeitgebern forcierten Einmalzahlungen.“, bilanziert der Chefverhandler der Gewerkschaft GPA, Mario Mayrwöger.
Papierindustrie 2025: Löhne und Gehälter steigen um 2,65 Prozent
In der vierten Verhandlungsrunde konnte am 19. Mai 2025 ein Kollektivvertragsabschluss für die rund 8.000 Beschäftigten der Papierindustrie erzielt werden. Für deine Gewerkschaft GPA ist das Ergebnis ein Erfolg gegen die ursprüngliche Forderung nach einer Nulllohnrunde. Der Druck aus den Betrieben hat entscheidend dazu beigetragen, dass eine volle, nachhaltige Abgeltung der Teuerung vor allem für untere und mittlere Einkommensgruppen durchgesetzt werden konnte. „Die Nullrunde stand im Raum – wir haben sie verhindert. Das war nur möglich, weil die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben klar Haltung gezeigt haben!“ – Walter Kogler, Vorsitzender des Wirtschaftsbereichs Papierindustrie in der Gewerkschaft GPA.
„Die Nullrunde stand im Raum – wir haben sie verhindert. Das war nur möglich, weil die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben klar Haltung gezeigt haben!“
Die kollektivvertraglichen Mindestlöhne und -gehälter sowie die Lehrlingseinkommen steigen rückwirkend mit 1. Mai 2025 um 2,65 Prozent. Die Ist-Löhne und -Gehälter werden – abhängig vom Betriebsergebnis 2024 – gestaffelt um bis zu 2,65 Prozent erhöht. Dies soll Betrieben mit großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten helfen, Beschäftigung zu sichern. Auch bei Zulagen und Reiseaufwandsentschädigungen konnten Verbesserungen erreicht werden. Verhandlungsbasis war die durchschnittliche Inflationsrate von 2,65 Prozent.
Industrie-Frühjahrsrunde
- Elektro- und Elektronikindustrie: Nächste Verhandlungsrunde am Freitag, 6. Juni 2025 – 60.000 Beschäftigte
- Glasindustrie: Die Verhandlungen für die 7.000 Beschäftigten, haben am 20. Mai 2025, mit der Forderungsübergabe deiner Gewerkschaft GPA begonnen.