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KV-Verhandlungen: Ziele erreicht!

Dank an alle, die durch ihr Engagement Ergebnisse möglich gemacht haben!

Gewerkschaft GPA, Edgar Ketzer

Deine Gewerkschaft GPA verhandelt für etwa zwei Millionen Beschäftigte den Kollektivvertrag. Die Verhandlungssaison beginnt traditionell im Herbst mit der Metallindustrie. Weitere große Kollektivverträge, die verhandelt wurden, sind der Handel und die Sozialwirtschaft. In diesen Branchen konnte ein Ergebnis erzielt werden, das dem Ziel einer nachhaltig wirksamen Gehaltserhöhung gerecht wurde. Vielen herbstlichen KV-Runden gemein war, dass die Ergebnisse erst nach Mobilsierungen bzw. Streikbeschlüssen zustande gekommen sind.

Auch in vielen anderen, kleineren Branchen konnten sehr gute Abschlüsse erzielt werden. In manchen Bereichen kämpft die GPA noch um einen akzeptablen Abschluss, etwa in der IT-Branche, im EVU-Bereich oder für die Angestellten bei Apothekern.

Abschluss in der Metallindustrie

Eine schwierige Verhandlungsrunde konnte deine Gewerkschaft GPA im Bereich der Metallindustrie bereits Anfang November abschließen. Nach vier Verhandlungsrunden, die unter anderem 400 Betriebsversammlungen und eine österreichweite BetriebsrätInnenkonferenz unter Vorbereitung auf einen Warnstreik notwendig machten, wurde folgendes Ergebnis für die 200.000 Beschäftigten der Branche erreicht:

Die Ist-Gehälter werden ab 1. Januar 2023 um bis zu 8,9 Prozent angehoben. Die KV-Mindestlöhne und -Mindestgehälter steigen um 7 Prozent. Die Lehrlingseinkommen steigen in drei Etappen bis November 2024 auf 1.050 Euro (1. Lehrjahr), 1.270 Euro (2.), 1.625 Euro (3.) und 2.110 Euro (4. Lehrjahr). Diese Erhöhungen liegen bei den niedrigen und mittleren Einkommen deutlich über der für die Verhandlungen relevanten Inflationsrate von 6,3 Prozent.

KV-Handel: Gehälter steigen um bis zu 8,67 Prozent

Am 29. November konnte der Handel in der 5. Verhandlungsrunde einen Abschluss erzielen. Die Gehälter der 430.000 Angestellten des Handels steigen um 7 Prozent und mindestens 145 Euro. Dies bedeutet eine durchschnittliche Erhöhung der Gehälter um 7,31 Prozent. Durch den Mindestbetrag bedeutet dies eine Erhöhung um bis zu 8,67 Prozent. Das Einstiegsgehalt für die große Zahl der BerufseinsteigerInnen nach der Lehre wird um 8,06 Prozent angehoben.

Für die GPA war es sehr wichtig, dass ein dauerhaft wirksamer Gehaltsabschluss über der zugrunde gelegten Inflationsrate für alle und eine stärkere Anhebung der unteren Gehaltsgruppen erreicht werden konnte. Eine Einmalzahlung, von den Arbeitgebern favorisiert, hätte auf Perspektive ein riesiges Verlustgeschäft für die Beschäftigten bedeutet.

Wir haben von Beginn an klar gemacht, dass die Beschäftigten eine nachhaltige, dauerhaft wirksame Erhöhung ihrer Löhne und Gehälter brauchen. 

Karl Dürtscher, Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft GPA

Dem Abschluss ist ein sehr langer Verhandlungsprozess voraus gegangen, der von Protesten und Streikbeschlüssen begleitet war. In Wien und Salzburg gingen am 16. November über tausend Menschen auf die Straße, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. In hunderten Handelsbetrieben wurden Streikbeschlüsse gefasst.

Sozialbereich: Demonstrationen und Betriebsversammlungen zeigen Wirkung

Im privaten Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich, der sogenannten Sozialwirtschaft Österreich konnte in der vierten Verhandlungsrunde in der Nacht auf den 17. November ein Abschluss erzielt werden. Dem Ergebnis vorangegangen waren Demonstrationen und Betriebsversammlungen, in denen tausende Beschäftigte der Gewerkschaft den Rücken stärkten.

Vereinbart wurde ein Steigen der Löhne und Gehälter um bis zu 10,2 Prozent sowie viele rahmenrechtliche Verbesserungen. Abgeschlossen werden konnten u.a. Kollektivverträge in der außeruniversitären Forschung, im Telekom-Bereich, Information und Consulting, Gewerbe und nach Streiks letztlich auch in der Brauindustrie.

Mehr Infos zu den Abschlüssen

„Die enorm hohe Teuerungsrate hat uns in dieser Herbst-KV-Runde vor enorme Herausforderungen gestellt. Wir haben von Beginn an klar gemacht, dass die Beschäftigten eine nachhaltige, dauerhaft wirksame Erhöhung ihrer Löhne und Gehälter brauchen und Einmalzahlungen kein Ersatz dafür sein können. Wir konnten dieses Ziel weitestgehend erreichen. Bedanken möchte ich mich bei allen Kolleginnen und Kollegen und BetriebsrätInnen, die durch ihr Engagement diese Ergebnisse erst möglich gemacht haben. Wir können aus den Erfahrungen viel lernen und sind gut gerüstet für die KV-Runden im kommenden Jahr“, so der Bundesgeschäftsführer der GPA Karl Dürtscher.