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16 Tage gegen Gewalt an Frauen - Verantwortung sichtbar machen, Schutz stärken

Die jährliche Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen erinnert uns daran, dass geschlechtsspezifische Gewalt kein Randthema ist, sondern der traurige Alltag vieler Frauen* in Österreich, in der EU und auf der gesamten Welt. Gewalt gegen Frauen* stellt ein massives gesellschaftliches Problem dar, welches tief in gesellschaftlichen Strukturen, Normen sowie Machtverhältnissen verwurzelt ist.

Luiza Puiu

Frauen* sind unabhängig vom Alter, ihrer Herkunft oder ihrer sozialen Lage betroffen. Gewalt gegen Frauen* findet überall statt: in Beziehungen, Familien, beruflichen Institutionen, im digitalen Raum und im öffentlichen Leben.

Österreich ist davon leider nicht ausgenommen. Jede dritte Frau erlebt mindestens einmal in ihrem Leben physische, psychische oder sexualisierte Gewalt. Die Zahl der Femizide ist alarmierend hoch und Beratungsstellen verzeichnen jährlich tausende Hilferufe.

Schutz und Prävention sind keinesfalls individuell zu lösen, es ist die Aufgabe des Staates einzugreifen! Dazu gehören ausreichend finanzierte Frauen*häuser, Gewaltschutzzentren, Opferschutzorganisationen, aber auch flächendeckende Präventionsprogramme und verbindliche Standards und Sensibilisierungskampagnen für Polizei, Justiz und Bildungseinrichtungen.

Auf internationaler Ebene wurde mit der ILO-Konvention 190 ein bedeutender Schritt über die Beseitigung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt gesetzt. Nicht nur der Arbeitsplatz selbst soll gewaltfrei sein, sondern auch der Weg zur Arbeit, das Meeting auf der Geschäftsreise und das geschäftliche Abendessen. In Österreich ist dieses Übereinkommen im September dieses Jahres in Kraft getreten. Die Botschaft und der Auftrag sind klar: Jede Frau* hat das Recht auf ein gewaltfreies Leben.

Bewusstseinsarbeit allein reicht dabei nicht. Die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen* sind ein jährlicher Appell an Politik, Institutionen und Gesellschaft, Verantwortung zu übernehmen und Gewalt konsequent zu bekämpfen. Jede Frau* hat das Recht auf Sicherheit, Respekt und körperliche sowie psychische Unversehrtheit. Nur wenn wir Gewalt sichtbar machen, Betroffene stärken und Täter konsequent zur Verantwortung ziehen, können wir eine Zukunft schaffen, in der alle Frauen*, im Privaten und in der Arbeitswelt, sicher leben können!