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Cash ist fesch, digital steht auch zur Wahl

Der digitale Euro kommt! Wird er unser Bargeld ablösen? Die einfache Antwort: Nein! Bargeld ist und bleibt alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel. So steht es in den Verträgen der Europäischen Union. Wir wollen die Rolle des Bargelds in der Europäischen Union sogar stärken.

Luiza Puiu

Die Europäische Kommission hat vor dem Sommer ein Maßnahmenpaket vorgelegt, das nicht nur die Stärkung des Bargeldes vorsieht. Bargeld wird es immer geben, aber wir sehen in Europa auch, dass die Bargeldnutzung immer mehr zurückgeht. Die Niederlande oder Estland sind gute Beispiele. Oft ist es gar nicht mehr möglich, mit Bargeld zu bezahlen und genau das will diese Richtlinie verhindern. Bargeld ist und bleibt das gesetzliche Zahlungsmittel und es muss überall möglich sein, damit zu bezahlen.

Von einer Bargeldobergrenze sprechen wir nur, wenn es um den möglichen Verdacht der Geldwäsche geht. Diese Bargeldobergrenze, die es ja schon gibt, soll zwar verschärft werden, aber nur für Geschäftszahlungen und nicht für Zahlungen im privaten Bereich.

Im Rahmen dieses Maßnahmenpakets stellt die Kommission auch den „Digitalen Euro“ vor. Der Digitale Euro wird von der Europäischen Zentralbank herausgegeben, er ist also sicheres Zentralbankgeld und unterscheidet sich damit von „privatem Geld“. Er wird daher auch als digitale Geldbörse bezeichnet. Man kann sich das so vorstellen: Entweder trage ich mein Geld in meiner Geldbörse in der Hosentasche oder digital in meiner digitalen Geldbörse auf dem Handy. Die Nachfrage nach Online-Bezahldienstleistern steigt und derzeit gibt es fast nur private Bezahldienstleister. Hier ist der Digitale Euro die Antwort und die Alternative. Der Digitale Euro ist auch datensicherer. Wer bereits PayPal oder Apple Pay nutzt, unterliegt der Datenschutzrichtlinie der Europäischen Union. Dennoch passiert es häufiger als uns lieb ist, dass private Daten gestohlen oder illegal weitergegeben werden. Der Digitale Euro nutzt die Blockchain-Technologie und ist damit datensicher. Zudem ist die Europäische Zentralbank nicht profitorientiert wie PayPal oder Apple und ein Höchstmaß an Datenschutz ist daher gewährleistet.

Grundsätzlich kann man sagen, dass wir in der Europäischen Union dem Trend zu Online-Zahlungen folgen, aber gleichzeitig das Bargeld schützen wollen.

Bald wird es sogar neue Motive auf den Banknoten geben. Die EZB hat eine Umfrage gestartet, welche Motive die Bürger:innen in der EU auf unserem Euro sehen wollen.

Das Motto lautet also: Cash ist fesch, aber digital steht auch zur Wahl.