Zum Hauptinhalt wechseln

2. transnationales EBR Seminar – Prepared for Change

EBR Seminar „Prepared for Change“

Das Seminar fand von 28. bis 30. November 2016 in Esher, Großbritannien, statt. Um kontinuierlich im Projekt arbeiten zu können, wurden die Vertretungen derselben Firmen eingeladen wie beim ersten transnationalen Seminar in Wien. Gleichzeitig sollte aber auch eine neue Dynamik entstehen, weshalb zusätzlich die EBR zweier weiterer Unternehmen aufgenommen wurden. Maximal vier Mitlieder der Teams sollten am Seminar teilnehmen.
EBR-Mitglieder aus folgenden Unternehmen reisten für das zweite transnationale Seminar nach London: DHL, Flowserve, TNT, Novartis, Deutsche Telekom, Raiffeisen Bank International. Die TeilnehmerInnen kamen aus Österreich, Belgien, Deutschland, Großbritannien, Ungarn, Niederlande, Schweiz, Polen und Spanien.

Selbstverständnis von Europäischen Betriebsräten

Um der Unternehmensführung in Umstrukturierungsprozessen gut gegenübertreten zu können, ist es wichtig, dass das EBR-Team selbst gut aufgestellt ist. Dazu gehören klare Kompetenzverteilungen, gute Kommunikation, Teamwork und ein gemeinsames Selbstverständnis.
Im Seminar wurden die vier Typen von Eurobetriebsräten behandelt. Unterschieden wird zwischen symbolischem, dienstleistendem, Projekt-orientiertem und beteiligungsorientiertem EBR. Die TeilnehmerInnen diskutierten in ihren Teams anhand bereitgestellter Kriterien, wie sie sich selbst zuordnen. Diese Übung diente einer ersten Reflexion der bestehenden EBR-Arbeit.
Im nächsten Schritt erarbeiteten die TeilnehmerInnen eine Vision, wie sie zukünftig arbeiten wollen. In ihren Team-Gruppen planten sie entlang der Fragen, welche Arbeitsweisen sie beibehalten und welche sie verändern möchten. Ziel war auch festzumachen, was notwendig sein wird, um diese Veränderungen durchzuführen.

Kommunikation

Kommunikation spielt auch in und für EBR-Teams eine große Rolle. Mithilfe von Übungen und Soziogrammen wurden die Kommunikations-Netzwerke der Eurobetriebsräte erarbeitet und analysiert.
Im ersten Schritt konzentrierte sich die Analyse in erster Linie auf interne AkteurInnen. Wie (gut) kommunizieren die EBR-Mitglieder untereinander, wie mit den Ersatz-Mitgliedern? Gibt es einen Lenkungsausschuss, Arbeitsgruppen und wie funktioniert der Austausch? Wer hat den Kontakt zum zentralen Management/lokalen Management/Aufsichtsrat/…? Welchen Austausch gibt es mit den lokalen Betriebsräten und den Beschäftigten? Wie sieht die Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften aus?
Im zweiten Schritt wurde der Fokus auf externe AkteurInnen gesetzt. Hier spielten PolitikerInnen, die Medien, externe ExpertInnen, AnwältInnen, aber auch KundInnen eine Rolle.

Teamwork und Demokratie

Anhand einer praktischen Übung wurden Grundlagen von Demokratie, Rollen und Teamwork aufgearbeitet: In Kleingruppen sollten die EurobetriebsrätInnen ausgehend von einer Anweisung in kurzer Zeit einen möglichst hohen Turm bauen. An den Beispielen ließ sich zeigen, wie wichtig eine klare Aufgaben- und Rollenverteilung bei einem Projekt ist und dass die Betroffenen auch ebendiese ausfüllen und sich damit identifizieren können. Eine dieser Rollen ist die Steuerung.
Es folgte ein Erfahrungsaustausch zwischen den unterschiedlichen EBR-Mitgliedern über die Funktionsweise ihrer praktischen Arbeiten. Unterschiedliche Kommunikations- und Strukturmodelle wurden diskutiert. Auf Basis ihrer eigenen EBR-Vereinbarungen analysierten die TeilnehmerInnen, wie sie ihr Gremium demokratisch, aber handlungsfähig gestalten können.

Ausblick

Im dritten transnationalen EBR Seminar wird der Fokus auf Strategien, Entwicklung von Perspektiven und Zukunftsszenarien liegen. Die TeilnehmerInnen sollen sich mit Visionen für Umstrukturierung auseinandersetzen und Alternativen entwickeln können. Auch Handlungsoptionen für den Fall, dass der EBR von der Unternehmensleitung nicht informiert wird, werden diskutiert werden. Das Seminar trägt den Titel „Strategically into the future“ und wird von 24.-26. April 2017 in Amsterdam stattfinden.