Internationale Solidarität wird auch am GPA Bundesforum gelebt
Das GPA Bundesforum war auch aus internationaler Perspektive ein voller Erfolg. Kolleg:innen aus Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, Belgien, Finnland, Schweden, Polen, der Slowakei und den USA waren angereist, darunter Christy Hoffman, Generalsekretärin der UNI Global Union.
Über viele Jahre stabiles internationales Netzwerk
Unter den internationalen Gästen waren Vertreter:innen des ÖGB Europabüros, der belgischen FGTB SETca, den Brancheverbänden IndustriAll Europe und EPSU, der schwedischen Gewerkschaft Unionen, der finnischen Gewerkschaft TEK, der polnischen NSZZ Solidarność sowie Kolleg:innen der slowakischen Gewerkschaft uniJA. Diese Kooperationspartner:innen sind mehr als Namen auf einer Liste, sie verbindet mit der GPA eine langjährige Zusammenarbeit.
„Als GPA sind wir nicht nur stolzer Teil der österreichischen, sondern auch aktiver Part der internationalen Gewerkschaftsbewegung“, betonte Bundesvorsitzende Barbara Teiber in ihrer Eröffnungsrede.
Österreichische Situation und gemeinsame Herausforderungen
Die internationale Delegation hatte beim Bundesforum die Gelegenheit, über die aktuelle politische Situation und die Prioritäten der österreichischen Gewerkschaften zu erfahren. Brandaktuell wurde das System der gesetzlichen Interessenvertretung, also der Kammern, diskutiert – ebenso wie laufende Auseinandersetzungen um Kollektivverträge.
Zudem gab es einen Austausch mit Delegierten zum GPA Bundesforum. Das ermöglichte den internationalen Gästen einen Einblick in betriebliche und Branchen-Themen. Die GPA-Funktionär:innen hatten gleichzeitig die Möglichkeit, über Entwicklungen in anderen Ländern und auf europäischer Ebene informiert zu werden. Dabei wurde klar: Gewerkschaften - egal in welchem Land - begegnen ähnlichen Herausforderungen.
Europa-Talk: Drei Geschichten aus der Praxis
Für international Interessierte war der Europa-Talk ein Highlight des Bundesforums. Die Fallbeispiele Amazon, Boehringer-Ingelheim und uniJa zeigten eindrucksvoll, wie internationale Gewerkschaftsarbeit in der Praxis funktioniert.
Amazon: Internationale Konzerne brauchen internationale Gewerkschaften
Sebastian Nestorov berichtete von seiner Arbeit als Vorsitzender des ersten Amazon-Betriebsrats in Österreich. Für ihn ist die Vernetzung über die Amazon Alliance bei UNI Global Union unverzichtbar. Gewerkschafter:innen aus verschiedenen Ländern können einander vor problematischen Entwicklungen warnen und tauschen Strategien aus.
Boehringer-Ingelheim: Zusammenarbeit auf Augenhöhe zeigt echte Ergebnisse
Irmgard Gettinger erzählte von ihrer Erfahrung als Co-Vorsitzende des Europäischen Betriebsrats bei Boehringer-Ingelheim an einem Beispiel: Wenn das Unternehmen eine große Transformation durchführt, begleitet der EBR die Prozesse aktiv mit. Diese Rolle als „Soundingboard" gibt dem Management wertvolle Impulse und der Belegschaft Sicherheit. Derartige Zusammenarbeit auf Unternehmensebene fördert auch Vertrauen und Augenhöhe auf Branchenebene.
uniJa: Gewerkschaftsarbeit stoppt Lohn- und Sozialdumping
Emil Grula berichtete aus neun Jahren Aufbau und Arbeit mit der Schwesterngewerkschaft uniJA in der Slowakei. Mittlerweile ist die Gewerkschaft in 13 Unternehmen präsent und hat vier Kollektivverträge verhandelt. Diese Kollektivverträge bringen nicht nur beachtliche Verbesserungen für die Beschäftigten. Sie sind außerdem wertvolle Grundlagenarbeit im bisher kaum existenten Kollektivvertragswesen der Slowakei.
GPA International: Zielorientiert, gut vernetzt und solidarisch
Das Bundesforum zeigte: Internationale Zusammenarbeit ist keine abstrakte Idee, sondern verbessert ganz konkret den Arbeitsalltag von Beschäftigten. Die Anwesenheit so vieler Kolleg:innen aus unterschiedlichen Ländern und die Qualität der Gespräche macht deutlich, dass die Gewerkschaft GPA international auf einem guten Weg ist und als verlässliche Partnerin geschätzt wird.