KV Sozialwirtschaft: Betriebsversammlungen und Kundgebungen werden einberufen
Gewerkschaften erhöhen Druck nach unzureichendem Angebot
Die zweite Verhandlungsrunde für die 130.000 Beschäftigten im privaten Gesundheits-, Sozial- und Pflegebereich (Sozialwirtschaft Österreich) wurde von den Gewerkschaften GPA und vida unterbrochen. Das Angebot der Arbeitgeber in der Höhe von 2,5 Prozent auf zwei Jahre entspricht lediglich 1,25 Prozent pro Jahr. Die Gewerkschaften erhöhen den Druck nun deutlich durch Betriebsversammlungen und Kundgebungen.
„Wir lassen uns nicht mit Almosen abspeisen. Die Arbeit in Pflege, Gesundheit und dem Sozialbereich ist mehr wert.“
Das Arbeitgeberangebot ist unzureichend und keine Grundlage für ein Weiterverhandeln zu diesem Zeitpunkt. Offenbar ist den Arbeitgebern der Ernst der Lage nicht bewusst. Die Beschäftigten haben Rechnungen zu bezahlen, arbeiten professionell und schwer und sind nicht bereit, Gehaltsverluste hinzunehmen. Wir werden nun österreichweit Betriebsversammlungen in den Unternehmen einberufen, die Beschäftigten informieren und vorsorglich Streikbeschlüsse fassen. Darüber hinaus wird es Kundgebungen im öffentlichen Raum geben.
Das Angebot der Arbeitgeber liegt massiv unter der Inflationsrate. Der Sozialbereich, der nach wie vor händeringend Personal sucht und zigtausende Stellen ausgeschrieben hat, kann nicht nachhaltig funktionieren, ohne dass die Gehälter an die Teuerung angepasst werden. Die demografische Entwicklung sorgt außerdem dafür, dass es künftig in dieser Branche noch mehr Personal braucht. Ohne einen entsprechenden Lohn wird man nicht mehr Personal finden.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 27. November 2025 statt. Der neue Kollektivvertrag gilt ab 1. Jänner 2026.
Alle Infos zu den Verhandlungsterminen, Forderungen und den aktuellen Stand der Verhandlungen findest du HIER.