Zum Hauptinhalt wechseln

Warum die Sonntagsöffnung eine schlechte Idee ist

Drei gute Gründe, warum die Geschäfte am Sonntag geschlossen haben sollten

Schon lange wollen Teile der Wirtschaft, dass der Handel am Sonntag geöffnet hat. Nun hat Wirtschaftskammerpräsident Mahrer gefordert, die beiden Sonntage vor Weihnachten die Geschäfte zu öffnen. Bald danach hat die Wiener Handelsobfrau der Wirtschaftskammer bereits sechs bis acht offene Sonntage im Jahr gefordert. Wir liefern drei Gründe, warum die Sonntagsöffnung eine schlechte Idee ist:

1. Die Sonntagsöffnung bringt nicht mehr Geld.

Sonntags geöffnet zu haben, verschiebt die Gewinne nur. Niemand kauft mehr ein, weil Sonntag geöffnet ist. Wer nur eine neue Couch braucht, kauft am Sonntag keine zweite. Auch viele Handelsunternehmer sehen das so: Teile der Wirtschaftskammer und einzelne große Unternehmen wie XXXLutz und Thalia haben sich bereits öffentlich gegen die Sonntagsöffnung ausgesprochen. Viele kleinere Händlerinnen und Händler könnten sich das Öffnen am Sonntag gar nicht leisten.

2. Die Sonntagsöffnung hilft nicht bei der Bekämpfung des Virus.

Die Wirtschaftskammer spricht von einer „Entzerrung der Kundenströme“. Sie argumentiert, dass sich die Kunden und Kundinnen auf einen größeren Zeitraum aufteilen würden. Über 500.000 Menschen sind momentan arbeitslos, zigtausende in Kurzarbeit. Sie haben die Möglichkeit unter der Woche einkaufen zu gehen. Außerdem sind bei einer Sonntagsöffnung wieder Rabattaktionen-„Events“ zu befürchten, wie wir sie bereits an Samstagen erlebt haben.

3. Die Handelsangestellten wollen am Sonntag nicht arbeiten.

Während das der Wirtschaftskammer offenbar nicht so wichtig sein dürfte, ist es für uns das stärkste Argument gegen die Sonntagsöffnung. Die Handelsangestellten haben in dieser Krise Unglaubliches geleistet und mussten viele Anstrengungen aushalten. Sie bekamen Applaus, aber den Corona-Tausender hat die Regierung nach wie vor nicht beschlossen. Sie haben es sich nicht verdient, jetzt als Verliererinnen und Verlierer der Krise am Sonntag arbeiten zu müssen. Deine Gewerkschaft GPA hat viele Umfragen gemacht und wir wissen: Über 90 Prozent der Handelsangestellten wollen am Sonntag nicht arbeiten. Übrigens: Auch eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung will nicht, dass die Geschäfte am Sonntag geöffnet haben. Der Sonntag soll der Tag für die Familie, für Freunde und Freizeit bleiben.

Bisher konnten wir uns erfolgreich gegen die Sonntagsöffnung wehren. Damit wir weiter stark für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eintreten können, brauchen wir die Kraft unserer Mitglieder.