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Chemische Industrie und Papierindustrie: Sechs-Prozent-Forderung bleibt aufrecht

BetriebsrätInnen-Konferenzen in Hörsching und Wien mit mehr als 320 TeilnehmerInnen

GPA, Edgar Ketzer

In der chemischen Industrie und in der Papierindustrie stocken die Kollektivvertragsverhandlungen. Daher nahmen in Linz und Wien über 300 Betriebsrätinnen und Betriebsräte am 7. April an BetriebsrätInnen-Konferenzen teil.

Vorsorglicher Beschluss von Betriebsversammlungen

Bei beiden Konferenzen haben die Betriebsrätinnen und Betriebsräte einstimmig einen nachhaltigen Lohn- und Gehaltsabschluss von sechs Prozent beschlossen. Sollten auch bei den nächsten Verhandlungsrunden keine Fortschritte erzielt werden, werde man Betriebsversammlungen abhalten. Die nächsten Verhandlungsrunden sind für den 22. April (chemische Industrie) und den 26. April (Papierindustrie) angesetzt.

Stand bei den Verhandlungen

In der Papierindustrie endete die erste Verhandlungsrunde mit einem Eklat, da die Arbeitgeber nach 25 Minuten den Verhandlungstisch verließen und eine Fortsetzung der Gespräche über die Forderungen der Gewerkschaften PRO-GE und GPA verweigerten. In der chemischen Industrie boten die Arbeitgeber in der zweiten Runde lediglich eine Abgeltung der Inflation, die mit 3,9 Prozent außer Streit gestellt wurde. Die Arbeitgeber beider Branchen bewerten die Forderung der Gewerkschaften als zu hoch.

Kaufkraft der Beschäftigten sichern

Hoch sind allerdings auch die Preise für Mieten, Energie und Lebensmittel. Die Gewerkschaften fordern daher einen Abschluss, der der ein gutes Leben bei der aktuell hohen Inflation weiterhin erlaubt. Denn der Industrie ging es dank dem Fleiß der Beschäftigten im vergangenen Jahr außerordentlich gut. Trotz der Unsicherheiten, die der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine mit sich bringt, müsse der Leistung der Beschäftigten in den letzten Monaten Rechnung getragen werden.