Papierindustrie 2025: Gewerkschaften fordern echte Wertschätzung statt Mogelpackung!
Gewerkschaften GPA und PRO-GE: „Wer Gewinne schreibt, darf Beschäftigten keine Verluste zumuten!“
Auch in der dritten Verhandlungsrunde für die rund 8.000 Beschäftigten der Papierindustrie konnte keine Einigung erzielt werden. Zwar rückten die Arbeitgeber nach dem deutlichen Signal durch die Betriebsversammlungen von ihrer ursprünglichen Forderung nach einer Nullrunde ab – ihr aktuelles Angebot liegt dennoch klar unter der Inflationsrate von 2,65 Prozent. Grund dafür ist eine vorgeschlagene Deckelung, die zur Folge hätte, dass der Großteil der Beschäftigten real an Kaufkraft verliert – trotz positiver Entwicklung von Umsatz und Produktionsmenge in der Branche.
„Mehr als 80 Prozent der Betriebe weisen ein positives Betriebsergebnis vor, aber den Beschäftigten, die maßgeblich zu diesem Erfolg beitragen haben, soll nicht einmal die Inflation abgegolten werden. Das hätte zur Folge, dass Betriebe satte Gewinne und die Arbeitnehmer satte Verluste schreiben und ist für uns absolut inakzeptabel!“, betont Walter Kogler, Vorsitzender des Wirtschaftsbereichs Papierindustrie in der Gewerkschaft GPA.
„Mehr als 80 Prozent der Betriebe weisen ein positives Betriebsergebnis vor, aber den Beschäftigten, die maßgeblich zu diesem Erfolg beitragen haben, soll nicht einmal die Inflation abgegolten werden.“
Gewerkschaften lehnen Differenzierung nach Betriebserfolg ab
Neben der Deckelung enthält das Angebot der Arbeitgeber auch eine Sonderregelung für Unternehmen, die wirtschaftlich schlechter dastehen. Aus Sicht der Gewerkschaften GPA und PRO-GE ist das ein Dammbruch: „So eine massive Differenzierung hat es in der Papierindustrie noch nie gegeben – das würde bedeuten: gleiche Arbeit, aber unterschiedliche Abgeltung je nach Bilanzlage. Das lehnen wir entschieden ab“, betont Walter Kogler, Vorsitzender des Wirtschaftsbereichs Papierindustrie in der Gewerkschaft GPA.
Einen Reallohnverlust wird es mit uns nicht geben!
„Rechnet man die vorgeschlagene Deckelung und Staffelung durch, liegt das Ergebnis weit unter der Teuerungsrate und stellt damit einen klaren Reallohnverlust dar“, führen Leiter und Kogler aus. „Und auch in wirtschaftlich erfolgreichen Betrieben wäre damit keine volle Abgeltung der Teuerung gewährleistet. Das ist unverständlich und nicht akzeptabel.“
„Rechnet man die vorgeschlagene Deckelung und Staffelung durch, liegt das Ergebnis weit unter der Teuerungsrate und stellt damit einen klaren Reallohnverlust dar.“
Streikfreigabe beantragt
Die nächste Verhandlungsrunde findet am Montag, den 19. Mai 2025 statt. Seitens der Gewerkschaften wurde beim ÖGB vorsorglich die Streikfreigabe beantragt - für den Fall, dass die Arbeitgeber weiterhin auf einem Kurs der Lohnzurückhaltung beharren. „Wir danken allen Kolleginnen und Kollegen für die starke Beteiligung an den bisherigen Versammlungen“, betont Kogler. „Jetzt gilt es, dran zu bleiben – denn ohne gemeinsamen Druck gibt es keine Bewegung am Verhandlungstisch!“