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Nein zum Aus für die geblockte Altersteilzeit

Die Bundesregierung will die Altersteilzeit abschaffen. Das schadet ArbeitnehmerInnen und bringt nichts.

Kerstin Knüpfer/Fotolia

Die Regierung hat verkündet, dass sie die geblockte Variante der Altersteilzeit ab 2024 schrittweise abschaffen will. Die Blockvariante bedeutet bisher, dass zuerst für weniger Geld gearbeitet wird, dann aber eine Freizeitphase folgt, in der weiterhin Geld bezogen wird. Bei einem Durchrechnungszeitraum von beispielsweise vier Jahren, kann zwei Jahre voll weitergearbeitet und anschließend eine Freizeitphase von zwei Jahren konsumiert werden. Der Arbeitgeber erhält vom AMS 50 Prozent seiner Mehrkosten ersetzt. Dafür muss eine Ersatzarbeitskraft während der Freizeitphase beschäftigt werden.  Das will die Regierung jetzt abschaffen.

Deine Gewerkschaft GPA hat sich gegen die Abschaffung ausgesprochen. Nach der plötzlichen Anhebung des Anfallsalters um zwei Jahre unter der Regierung Kurz/Strache wird die Altersteilzeit noch weiter zurückgedrängt. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in ihrem Beruf schwer arbeiten und es kaum gesund bis zur Pension schaffen, sind davon betroffen.

Barbara Teiber, Vorsitzende deiner Gewerkschaft GPA, sagt: „In vielen Branchen wie etwa der Pflege halten schon jetzt viele Kolleginnen nicht bis zur Pension durch. Das trifft besonders Frauen. Schon jetzt tritt nur jede zweite Frau direkt aus der aktiven Beschäftigung in die Alterspension über. Dieser Anteil ist zwischen 2010 und 2019 sogar gesunken: Sind 2010 noch 53,3 Prozent direkt aus Beschäftigung in Pension gegangen, waren es 2019 nur noch 48,1 Prozent.“

Etwa zwei Drittel der Mittel für Altersteilzeit werden von Frauen in Anspruch genommen. Sie sind es, für die gesundes Arbeiten bis zur Pension oft nicht möglich ist. Deine Gewerkschaft GPA ist sich sicher: Die Abschaffung der Blockvariante der Altersteilzeit wird keinen relevanten Einfluss auf den Arbeitsmarkt haben.

„Wir fordern die Regierung auf, ein Erreichen des Pensionsantrittsalters in Beschäftigung zu ermöglichen. Dazu gehören gute Arbeitsbedingungen, präventive Gesundheitsförderung, ausreichend Personalausstattung, altersgerechte Lösungen, flächendeckende Kinderbetreuung – Stichwort Enkel – sowie die Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit“, sagt Teiber.