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Erfolgreicher Kollektivvertragsabschluss in der Chemischen Industrie 2019

Unser gemeinsamer Einsatz für die Beschäftigten der Chemischen Industrie war erfolgreich. In den Abendstunden des 29. April 2019 haben wir gemeinsam mit der Gewerkschaft PRO-GE und mit den ArbeitgeberInnen der Chemischen Industrie (FCIO) in der vierten Verhandlungsrunde die Kollektivvertragsverhandlungen abgeschlossen. 

Das Verhandlungsergebnis:

  • Erhöhung der Mindestlöhne und -gehälter um 3,4 %.
  • Erhöhung der IST-Löhne und IST-Gehälter um 3,2 %, mindestens jedoch um 80 Euro.
  • Erhöhung der Lehrlingsentschädigungen
    Es ist geglückt die Lehrlingsentschädigungen der kaufmännischen Lehrlinge um 60 Euro im ersten und um 50 Euro im zweiten Lehrjahr (Tabelle 1) zu erhöhen. Alle anderen Lehrlingsentschädigungen werden um 3,4 % erhöht. 
  • Zulagen und Reiseaufwandsentschädigungen
    Die Zulagen werden um 3,4 % erhöht.
    Die Reiseaufwandsentschädigungen und Messegelder werden um 1,95 % erhöht. 

Rahmenrechtliche Verbesserungen:

  • Überlange Arbeitszeiten sollen weiterhin die Ausnahme bleiben
    Für jede dritte Überstunde pro Tag gibt es einen 100%igen Überstundenzuschlag, ebenfalls nach der 50 Stunde pro Woche gibt es einen 100%igen Überstundenzuschlag (ausgenommen bei gleitender Arbeitszeit), gültig ab 1.1.2020.
    Weiters gibt es bei überlangen Arbeitszeiten eine 10minütige bezahlte Pause.  
  • Gesundheitsförderung
    Der Betrag für gesundheitliche Maßnahmen wird von Euro 70 auf 100 erhöht.

Geltungstermin

Der neue Kollektivvertrag tritt mit 1. Mai 2019 in Kraft, Laufzeit 12 Monate.

25.4.2019 - 3. Verhandlungsrunde Chemische Industrie

Arbeitgeberangebot unzureichend

Die dritte Verhandlungsrunde war sehr enttäuschend. Sie begann wieder mit einer intensiven Diskussion zu den Rahmenrechtsforderungen. Mittlerweile haben wir sämtliche Forderungen bereits mehrmals diskutiert, und die Argumente auf beiden Seiten sind erschöpft. Leider gab es von Seiten der Arbeitgeber keine weiteren Zusagen zu unseren wichtigen Forderungspunkten, obwohl wir zu mehreren Arbeitgeberforderungen unsere Gesprächsbereitschaft signalisiert haben. In anderen Branchen haben die Arbeitgeber sehr wohl erkannt, dass es Kompensationen für das Arbeitszeitverlängerungsgesetz geben muss.

Nach mehrstündigen Verhandlungen fanden die ersten Gespräche zu den Lohn- und Gehaltserhöhungen statt. Aufgrund der für uns geringen Bewegung der Arbeitgeber im Rahmenrecht stellten wir unsere Forderung in der Höhe von 3,9 % und mindestens € 100,00 auf. 

Die Arbeitgeber zeigten sich überrascht über unsere „unverschämte“ Forderung und gaben uns ein Angebot in der Höhe von 2,7 %. 

Da wir für diesen Tag keine Einigung in angemessener Höhe in Aussicht sahen, unterbrachen wir in den späten Abendstunden die dritte Verhandlungsrunde. 

Wir in der BR-Konferenz am 24. April beschlossen finden am 29. April Betriebsversammlungen statt um die Kolleginnen und Kollegen über den unerfreulichen Stand der Verhandlungen zu informieren und die beiliegende Resolution zu beschließen.

Die Verhandlungen werden am 29. April fortgeführt.

24.4.2019 - KV Chemische Industrie: Betriebsräte beschließen vorsorglich Betriebsversammlungen

Mehr Geld und Verbesserungen bei der Arbeitszeit

Die Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) und die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) haben heute, Mittwoch, eine Betriebsrätekonferenz zu den stockenden Verhandlungen in der chemischen Industrie abgehalten.

Betriebsversammlungen in ganz Österreich

Die rund 200 Betriebsrätinnen und Betriebsräte haben vorsorglich im Falle, dass es bei den morgen, Donnerstag, stattfindenden Verhandlungen zu keinem Ergebnis kommt, Betriebsversammlungen beschlossen. Bei diesen sollen die Beschäftigten über den aktuellen Verhandlungsstand informiert werden.

„Es ist nicht einzusehen, warum in der chemischen Industrie, die Rekordgewinne schreibt, kein Abschluss auf dem Niveau der anderen Industriekollektivverträge möglich sein soll. Die Beschäftigten haben sich einen fairen Anteil an der hervorragenden wirtschaftlichen Lage der Branche mehr als verdient. Außerdem fordern wir einen Ausgleich für das Arbeitszeitverlängerungsgesetz, das sich die Industrie bestellt hat“, stellte das Verhandlungsteam der Gewerkschaften bei der Betriebsrätekonferenz klar.

11.4.2019 - Keine Einigung in der zweiten Kollektivvertragsverhandlung für die Chemische Industrie

Alle Informationen gibt es bei der BetriebsrätInnen-Konferenz am 24. April!

In der zweiten Verhandlungsrunde haben wir intensiv die Rahmenrechtsforderungen von uns und die der Arbeitgeber diskutiert.
Leider kam es zu keinen konkreten Angeboten, weder was eine Erhöhung der Löhne und Gehälter betrifft, noch in Bezug auf Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. 

Aus diesem Grund möchten wir die nächsten Schritte mit den BetriebsrätInnen der Branche besprechen! 

Deshalb findet am 24. April eine österreichweite BetriebsrätInnen-Konferenz statt. Unsere Verhandlungen werden - wie vereinbart - am Donnerstag, dem 25. April 2019, fortgesetzt.

4.4.2019 - Kollektivvertragsverhandlungen chemische Industrie gestartet

Arbeitgeber möchten Verbesserungen für ArbeitnehmerInnen nicht diskutieren

DANKE an alle, die bei unserer Befragungsaktion im Vorfeld der Kollektivvertragsverhandlungen mit gemacht haben! Bis heute Morgen haben sich über 12.000 KollegInnen an der Befragungsaktion beteiligt!
Am wichtigsten neben einer fairen Lohn- und Gehaltserhöhung ist den KollegInnen die leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche und das Recht auf Altersteilzeit, Papamonat und Bildungskarenz.
Das Ergebnis der Befragung findest du unten zum Download.

Gestärkt durch die vielen persönlichen Gespräche in den Betrieben, den hohen Rücklauf und den Ergebnissen der Befragung haben wir heute gemeinsam mit der Gewerkschaft GPA-djp unser Forderungsprogramm für die Kollektivvertragsverhandlungen in der Chemischen Industrie übergeben. (siehe Download)

Diskussion der wirtschaftlichen Lage

Zu Beginn der Verhandlungen fand eine Diskussion über die aktuelle wirtschaftliche Lage statt. Der Fachverband der Chemischen Industrie (FCIO), der wie im Vorjahr von Herrn Mag. Rainer SCHMIDTMAYER von der Treibacher Industrie AG angeführt wurde, sorgt sich über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung in der Chemischen Industrie. So wurde z.B. der BREXIT, der Handelskrieg zwischen China und USA und der Rückgang der chinesischen Autoindustrie als mögliche negative Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft geklagt. 

Wir blicken auf das wirtschaftlich stärkste Jahr seit der Wirtschaftskrise zurück. Die Chemische Industrie war einer der Wachstumsspitzenreiter – die positiven Betriebsberichte der BetriebsrätInnen im Verhandlungsteam werden zusätzlich durch offizielle statistische Daten und Branchenanalysen untermauert. Besonders hervorzuheben sind die deutlich gestiegenen Gewinne, Ausschüttungen und Investitionen im letzten Geschäftsjahr.

Für unsere Verhandlungen gilt die Inflationsrate der letzten 12 Kalendermonate von 1,95 %.

Forderungen der Arbeitgeber

Der FCIO hat ebenfalls Forderungen eingebracht: Verlangt wird beispielsweise eine weitere Flexibilisierung der IST-Erhöhung auf betriebliche Ebene, die Verlängerung des Durchrechnungszeitraums für Überstunden, geringe Erhöhung der Reiseaufwandsentschädigungen und Verschlechterung des Tagesteilers. Weiters soll die Ruhezeit verkürzt werden und die Bereitschaftsentlohnung gesenkt werden.

Im Zusammenhang mit der Gleichstellung von ArbeiterInnen und Angestellten, die im Parlament 2017 beschlossen wurde, fordern die Arbeitgeber Änderungen im Kollektivvertrag der ArbeiterInnen. Es sollen Anpassungen bei der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und bei den Kündigungsterminen geben. Diese beiden Punkte wurden bereits bei den KV-Verhandlungen 2018 ausführlich diskutiert und auf das Jahr 2019 vertagt.
Die Arbeitgeber behaupten, dass es bereits im Jahr 2018 fixe Zusagen dazu gab. Bereits zu Beginn stellten sie klar, dass sie unsere weiteren Forderungspunkte nur dann mit uns diskutieren wollen, wenn sie das Krankenentgelt und die Kündigungstermine nach ihren Vorgaben in den Kollektivvertrag bekommen.

Die ArbeitnehmerInnenseite hat beschlossen, sich nicht von der Arbeitgeberseite erpressen zu lassen und hat die Arbeitgeber mehrmals aufgefordert, Gespräche über die gesamten Rahmenrechtsforderungen beider Seiten aufzunehmen. Die Arbeitgeber beharrten jedoch auf ihrem Standpunkt.

Unsere Verhandlungen werden am Montag, dem 15. April 2019, fortgesetzt.

20.3.2019 - Kollektivvertrag der Chemischen Industrie

Verhandlungen starten am 4. April 2019

Am 4. April starten die Kollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten in der chemichen Industrie.
Im Februar haben wir uns auf die Kollektivvertragsverhandlungen vorbereitet. Einerseits haben wir die wirtschaftliche Lage im allgemeinen und in der chemischen Industrie im speziellen besprochen. Weiters haben wir die Auswirkungen des Arbeitszeitverlängerungsgesetzes angesehen und unsere Forderungen für die Kollektivvertragsverhandlungen dazu abgeleitet.

In den letzten Jahren haben wir immer Umfragen unter BetriebsrätInnen gemacht, heuer wollen wir etwas Neues ausprobieren.
Jetzt zählt die Meinung der Beschäftigten, bevor wir uns an den Verhandlungstisch mit den Arbeitgebern setzen. Aus diesem Grund haben wir Fragekärtchen an die Betriebsratsvorsitzende / an den Betriebsratsvorsitzenden geschickt mit der Bitte, die KollegInnen im Betrieb zu befragen.

Wir hoffen auf eine rege Beteiligung von euch und freuen uns schon auf die Antworten der KollegInnen und die Stimmungslagen im Betrieb.